Frei# Strahlentherapie gehört neben radikaler Prostatektomie zu den Standard-Therapieoptionen bei lokalisiertem Prostatakrebs. In einer aktuellen Studie (1) in der Fachzeitschrift wurde das neue Verfahren Dosis-Eskalations-Radiotherapie mit höheren Dosen direkt am Prostata mit der konventionellen Strahlentherapie verglichen.
Insgesamt 843 Patienten mit lokalisiertem Prostatakrebs (T1b—T3a, N0, M0; PSA <50 ng/mL) wurden für eine der Radiotherapie-Optionen randomisiert, und 10 Jahre lange beobachtet. Neben der Radiotherapie hatten alle Patienten neo-adjuvante Androgen-Deprivationstherapie (Hormon-Blockade) beginnend 3-6 Monate vor der Strahlentherapie bis zu deren Ende erhalten.
Die Ergebnisse nach 10 Jahren zeigten, dass Dosis-Eskalations-Strahlentherapie in Kombination mit Androgen-Deprivationstherapie das progressionsfreies Überleben ohne Rezidive signifikant verbessert (55% vs. 43%). Die Gesamtüberlebensrate war mit 71% in beiden Gruppen ähnlich.
Fazit: Höhere Dosen mit der Dosis-Eskalations-Strahlentherapie führte zwar bei lokalisiertem Prostatakrebs nach 10 Jahren zu einer Reduktion der Rezidivrate, hatte jedoch auf das Gesamtüberleben keinen Einfluss.
Anmerkung: Was ist wichtiger, progessionsfreies Überleben oder Gesamtüberleben, vermutlich das Gesamtüberleben, da viele ältere Patienten (Alter >65 J) mit lokalisiertem nicht-fortgeschrittenem Prostatakrebs aufgrund der langsamen Tumorprogression aufgrund der biologischen Uhr, die unaufhaltsam tickt, die späteren Rezidive oft nicht bemerken.