Frei#  Forscher untersuchten in einer randomisierten Phase-2-Studie die Effektivität und Sicherheit von Brodalumab. Es handelt sich dabei um eine neue Therapie der Psoriasisarthritis mit dem humanen monoklonalen Antikörper gegen den Interleukin-17 A Rezeptor (IL17RA).

Dazu wurden Patienten mit aktiver Psoriasisarthritis untersucht und zufällig in zwei Gruppen eingeteilt : entweder erhielten die Patienten Brodalumab (140 oder 280 mg s.c.) oder Placebo an Tag 1 und in den Wochen folgenden Wochen: 1, 2, 4, 6, 8 und in der 10 Woche. In der 12. Woche wurden Patienten, welche ihre Behandlung nicht abgebrochen hatten in einer anschließenden open-label Studie Brodalumab (280mg, 2-wöchentlich) aufgenommen. Primärer Endpunkt der Studie war ein erfolgreiches Abschneiden im ACR 20 nach 12 Wochen (American College of Rheumatology response criteria)

--- Anmerkung zum ACR 20:

Ein erfolgreiches Ansprechen auf die Therapie liegt vor wenn eine 20 prozentige Verbesserung in folgenden Werten erzielt wurde:

- Anzahl der empfindlichen/druckschmerzhaften Gelenke

- Anzahl der geschwollenen Gelenke

Außerdem muss es bei mindestens 3 der nachfolgenden 5 Werte zu einer mindestens 20 prozentigen Besserung im Vergleich zum Ausgangswert gekommen sein:

- Gesamtbeurteilung der Krankheitsaktivität durch den Arzt

- Gesamtbeurteilung der Krankheitsaktivität durch den Patienten

- Schmerz (visuelle Analogskala (VAS),

- HAQ - Funktionsbehinderungsindex

- CRP-Wert -

Von den 168 randomisierten Patienten (57 in der Gruppe mit 140mg Brodalumab, 56 mit 280mg Brodalumab und 55 Placebo) schlossen 159 die doppelt verblindete Phase ab. Weitere 134 beendeten auch die anschließende open-label Phase nach weiteren 40 Wochen.

In der 12. Woche hatten mehr Teilnehmer der Gruppen mit 140 mg bzw. 280 mg Brodalumab den ACR 20 erreicht, als die Patienten von der Placebo-Gruppe (37% bzw. 39% vs. 18%). Auch beim ACR 50 erreichten mehr Teilnehmer der Brodalumab-Gruppe eine mindestens 50 prozentige Verbesserung (14% bzw. 14% vs. 4%).

Die Häufigkeit der Verbesserung des Gesundheitszustandes nach ACR um mehr als 70% unterschied sich nicht signifikant zwischen den Gruppen.

Gleich gute Ergebnisse erzielten Teilnehmer welche zuvor Biologica eingenommen hatten und Patienten ohne vorherige Einnahme dieser Medikamente.

In der 24. Woche lagen die Werte im ACR 20 für Brodalumab 140mg bzw. 280mg bei 51% bzw. 64%. 44% der Patienten, welche zuvor in der verblindeten Phase Placebo erhalten hatten, erreichten nun in der open-label Phase eine 20 prozentige Verbesserung. Bis zur 52. Woche blieben diese Ergebnisse konstant. Bis zur 12. Woche traten schwere unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei 3% der Teilnehmer aus der Brodalumab-Gruppe und bei 2% der Patienten mit Placebo auf.

Fazit: Brodalumab bewirkt eine signifikante Verbesserung der Ansprechrate (nach ACR, American College of Rheumatology response criteria) bei Patienten mit Psoriasisarthritis. Um das Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen besser einschätzen zu können sind weitere Studien notwendig.

Anmerkung: Anscheinend erzielt Brodalumab eine ähnliche Wirkung wie die Biologika, und weist dabei eine relativ geringe Nebenwirkungsrate auf. Somit ist das neue Medikament Brodalumab eine vielversprechende Therapieoption bei Psoriasisarthritis.

1-Mease PJ et al. Brodalumab, an anti-IL17RA monoclonal antibody, in psoriatic arthritis. N Engl J Med 2014 Jun 12; 370:2295

 

 

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