Frei# Ziel einer aktuellen Studie (1) war es, den diagnostischen Gewinn von Hautbiopsien bei Patienten mit Leukämie, neu aufgetretenen Hautläsionen und möglichen Infektionen zu untersuchen.
Es wurden über einen Zeitraum von 4 Jahren die Patientenakten aller Leukämiepatienten, die aufgrund von neu aufgetretenen Läsionen und klinischem Verdacht einer Infektion einer Hautbipsie unterzogen wurden, durchgesehen. Die Diagnose galt durch die Biopsie verändert, wenn sich die Ergebnisse der Biopsie von dem vorher vorherrschenden klinischen Eindruck unterschieden.
76 (39%) von 195 Patienten hatten eine Infektion, die durch eine Hautbiopsie identifiziert wurde. Unter den restlichen Patienten umfassten die am weitesten verbreiteten Diagnosen das Kutane Lymphom, Arzneimittelreaktionen und das Sweet-Syndrom. Ulzerierte oder nekrotische Läsionen und Bakteriämie oder Fungämie waren die einzigen unabhängigen Prädiktoren einer Infektion.
Bei 55% der Patienten mit einer schweren Neutropenie hatten die Hautläsionen eine infektiöse Ursache, was durch eine Biopsie bestätigt wurde. Ein Drittel aller afebrilen Patienten hatten Hautmanifestationen, die durch eine Infektion bedingt waren. Die Ergebnisse der Hautbiopsie unterschieden sich bei 34% der Patienten von den initialen klinischen Eindrücken. Bei 45% der infizierten Patienten wurden die Pathogene allein durch eine Hautbiopsie identifiziert.
Fazit: Bei etwa 40% der neu aufgetretenen Hautläsionen bei Leukämiepatienten waren die Infektionen die Ursache. Das Fehlen von Neutropenie oder Fieber schloss eine Infektion nicht aus.
Ulzerierte oder nekrotische Läsionen und Bakteriämie oder Fungämie waren unabhängige Prädiktoren einer Infektion. Bei den evaluierten Patienten mit Leukämie und neu aufgetretenen Hautläsionen bleibt die Hautbiopsie ein wichtiges Verfahren, um eine Infektion auszuschließen und ist vor allem bei der Identifikation von Pathogenen sehr nützlich.