Frei# Wir hatten 2013 eine Studie (2) vorgestellt, welche zeigte, dass das gegenwärtige Demenzscreening auf unzureichende, getestete und unkontrollierten Experimenten aufbaut. Die entstehenden Vor- und Nachteile für das Individuum, betroffene Familien sowie das Versorgungssystem und Therapeuten mussten vor einer breiten Einführung von Demenz-Screening evaluiert werden. Inzwischen hat die einflussreiche US-Gesundheitsbehörde ihre Leitlinie zu Demenz-Screening für ältere Menschen über 65 Jahren aktualisiert.
Nach Analyse der vorhandenen Evidenz kommt USPSTF zu der folgenden Schlussfolgerung:
-Die vorhandene Evidenzlage sei nicht ausreichend, zwischen Vorteile und Nachteile eines Screenings für kognitive Verschlechterung abzuwägen. Einfacher gesagt, rät USPSTF derzeit von einem allgemeinen Demenz-Screening ab.
-Die Acetylcholinesterase-Hemmer (AChE), die auch in Deutschland trotz vielfacher Fragezeichen über deren Wirkung gegen Demenz zugelassen sind, sind laut USPSTF mit schweren Nebenwirkungen assoziiert.
Medknowledge-Anmerkung: Als Nachteile eines Demenz-Screenings sind die mögliche Überdiagnose, pharmakologische Nebenwirkungen sowie die hohen Kosten fürs Gesundheitssystem zu nennen. Allein der Einsatz der AChEs sind mit hohen Kosten verbunden.
2-Politische Forderung nach frühen Demenz-Screening, 2013
3-Siehe auch: Demenz-Screening mit dem einfachen Test "Sweet 16", 2011