Frei# Es gibt Hinweise, dass Protonenpumpenhemmer (PPI) ein unterschätzter Faktor, für die Hypomagnesiämie sind. 2012 hatte FDA eine Warnung heraus gegeben, dass die langfristige Anwendung von PPI, zum Magnesiummangel führen kann (2). In Deutschland werden unter anderem, Omeprazol, Pantoprazol (Pantozol®) und Esomeprazol (Nexium®) sehr breitflächig eingesetzt. Eine aktuelle Fall-Kontrollstudie in „PLoS Med" untersuchte das Hospitalisationsrisiko wegen der Hypomagnesiämie (1).
Die Autoren führten anhand multipler Gesundheits-Datenbanken in Ontario/Kanada, eine Recherche von 2002 bis 2012 durch, und fanden 366 Patienten (Alter > 66 Jahre), die wegen Hypomagnesiämie stationär behandelt wurden. Die Kontrollegruppe bildeten 1464 Patienten mit ähnlichen Merkmalen jedoch ohne Hypomagnesiämie. Die Ergebnisse:
Die Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) erhöht das Gesamtrisiko für Hypomagnesiämie um 43% (angepasstes OR 1.43), insbesondere bei Patienten unter Diuretika-Therapie (1.73). Das Hypomagnesiämie-Risiko unter PPI war bei Patienten, die gleichzeitig keine Diuretika einnahmen, eher gering (1.25). Die Autoren berechneten, dass eine Hospitalisation wegen Hypomagnesiämie bei einem von ambulanten 76,591 Patienten auftreten würde, die mit PPI für 90 Tage behandelt wurden.
Unter der Einnahme von Hisamin- H2 Rezeptorantagonisten konnte kein Risiko für Hospitalisation wegen Hypomagnesiämie gefunden werden (1.06).
Fazit: Protonenpumpenhemmer (PPI) sind mit einem kleinen Risiko für Hospitalisation wegen Hypomagnesiämie bei Patienten assoziiert, die gleichzeitig Diuretika einnehmen.
In der Studie geht es um Patienten mit schwerem Magnesium-Mangel, die stationär aufgenommen werden mussten. In Hausärztlicher Versorgung gibt es vermutlich viel mehr Fälle mit geringen oder mittleren Hypomagnesiämien. Ärzte sollten dieses Risiko kennen, insbesondere bei Patienten mit gastrointestinalen Erkrankungen, Malabsorptionssyndrom und Diabetes Mellitus.