Frei# Eine randomisierte prospektive Studie (1) von Patienten, die eine Totale-Hüftarthroplastik bekommen, untersuchte die Notwendigkeit der perioperativen Anlage einer Blasenkatheters, um das Risiko einer postoperativen Urinretention zu verringern.
Ziel dieser randomisierten prospektiven Studie war es herauszufinden, ob ein Blasenkatheter bei allen Patienten, die eine Totale-Hüftarthroplastik (also eine Hüftgelenks-Endoprothese) unter Spinalanästhesie bekommen, notwendig ist.
Konsekutive Patienten, die eine Totale-Hüftarthroplastik unter Spinalanästhesie bekamen, wurden randomisiert einer Behandlung mit oder ohne Urin-Dauerkatheter zugeteilt. Alle Patienten erhielten eine Spinalanästhesie mit 15-30 mg von 0.5%igem Bupivacain. Die Kathetergruppe wurde einem standardisierten postoperativen Protokoll unterzogen, dabei wurde der Urin-Dauerkatheter innerhalb von 48 Std. nach der Operation entfernt. Die Versuchsgruppe wurde im Hinblick auf Harn-Retention beobachtet und wurde wenn nötig bis zu zwei Mal direkt katheterisiert, bevor ein Dauerkatheter gelegt wurde.
Es wurden 200 Patienten in diese Studie einbezogen. Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen den zwei Gruppen hinsichtlich der Prävalenz von Harn-Retention, der Prävalenz von Harnwegsinfektionen oder der Dauer des Aufenthaltes. Neun Patienten der Gruppe, die keinen Katheter erhielten und drei Patienten der Katheter-Gruppe (es folgte eine Entfernung des Katheters) benötigten eine direkte Katheterisierung aufgrund von einer Harn-Retention. Drei Patienten der Katheter-Gruppe entwickelten eine Harnwegsinfektion, von den Patienten der Gruppe, die keinen Katheter erhielt, entwickelte niemand eine Harnwegsinfekten.
Fazit: Patienten, die eine Totale-Hüftarthroplastik unter Spinalanästhesie bekommen, scheinen ein geringeres Risiko für eine Urinretention zu haben. Daher ist das routinemäßige Legen eines Urin-Dauerkatheters bei diesen Patienten nicht notwendig.