Eine aktuelle Meta-Analyse (1) in "BMJ" untersuchte die Gesamt- und Überdosis-Mortalität bei Patienten mit Opiatabhängigkeit (Heroin und Co.) während und nach einer Substitutionstherapie mit Methadon vs. Buprenorphin (Subutex).

Die Autoren analysierten die Ergebnisse von 19 Studien zum Thema. Darin wurden 122.885 Patienten mit Methadon 1.3 bis 13.9 Jahre und 15.831 mit Buprenorphin 1.1 bis 4.5 Jahre behandelt. Die Ergebnisse:
Für Methadon war das Mortalitäts-Risiko in der Zeit ohne Therapie etwa dreimal grösser als unter Methadon-Therapie (11.3 für "Methadon in" und 36.1 für "Methadon out" per 1000 Patientenjahre). Das gilt auch für Buprenorphin, während für Buprenorphin die Mortalitätsrate insgesamt niedriger ausfiel (4.3 und 9.5 Patientenjahre für Buprenorphin "in" und "out" respektive).
Die Gesamt-Mortalität verschlechterte sich in den ersten 4 Wochen nach Einleitung der Methadon-Therapie. Das galt nicht für Buprenorphin.
Die Mortalität stieg vor allem unmittelbar danach, wenn die Patienten Methadon- oder Buprenorphin-Therapie abgebrochen haben.
Fazit: Drin bleiben in der Opiat-Substitutionstherapie reduziert insgesamt die Gesamt-Mortalität und Überdosis-Mortalität durch Opiate.
Während der Induktionsphase der Methadon-Therapie und in der Zeit unmittelbar nach dem Abbruch einer Methadon- oder Buprenorphin-Therapie war die Mortalität ebenfalls hoch.
Anmerkung: Also, Methadon aber auch Buprenorphin können langfristig die Gesamt- und Opiat-Überdosis-Mortalität reduzieren.
Dabei  war die Sicherheit unter Buprenorphin besser als unter Methadon (längere Halbwertszeit von Methadon, und dadurch grössere Akkumulation mit respiratorischer Insuffienz?)

Sordo et al. Mortality risk during and after opioid substitution treatment: Systematic review and meta-analysis of cohort studies. BMJ 2017 Apr 26; 357

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