Viele Patienten entwickeln eine schwere Depression nach einem schweren Schädel-Hirn-Trauma (SHT). Eine aktuelle Studie in „JAMA Psychiatry" untersuchte, ob die prophylaktische Antidepressiva-Therapie nach SHT das Auftreten von Depressionen verringern kann.

In dieser Studie waren 94 Patienten, die in einer Universitätsklinik für milde, mittelschwere und schwere SHT zwischen 2008 und 2012 hospitalisiert waren.

Die Patienten wurden entweder für das SSRI-Antidepressivum Sertralin 100mg (Gladem®, Zoloft®) oder für Placebo für 24 Wochen randomisiert.

Die Anzahlt der Patienten, die behandelt werden müssten, um eine schwere Depression zu verhindern, betrug verglichen mit der Placebo-Gruppe 5.9 in der Sertralin-Gruppe. Sertralin wurde insgesamt gut toleriert.

Fazit: Das SSRI-Antidepressivum Sertralin scheint zur Prävention der schweren Depressionen nach einem Schädel-Hirn-Trauma wirksam zu sein. Die Autoren empfehlen, die Validierung dieser Ergebnisse.

Medknowledge-Anmerkung: SSRI-Antidepressivum nach SHT könnte vor allem bei Risiko-Patienten (Depressionen in der Eigen- oder Familienanamnese, Alkohol- oder Drogenmissbrauch, bekannte psychische Krankheiten) sinnvoll sein.

Jorge et al. Sertraline for preventing mood disorders following traumatic brain injury: A randomized clinical trial. JAMA Psychiatry. 2016 Sep 14.

 

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