Codein wird in der Pädiatrie seit Jahrzehnten als Analgetikum und Antitussiva gegen Husten verschrieben. Gleichzeitig hat Codein eine problematische Stoffwechsellage und kann vor allem bei Kindern zu schweren Nebenwirkungen führen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hatte neben WHO und US-FDA den Einsatz von Codein bei Kindern verboten und bei Jugendlichen 2015 stark beschränkt. Ein klinischer Überblick in "Pediatrics" informiert ausführlich über die möglichen Komplikationen, wenn Codein bei Kindern zur Schmerztherapie und Hustentherapie angeordnet wird:

Codein ist ein "Prodrug" und muss in der Leber zur Morphin metabolisiert werden, bevor es wirksam wird. Der Codein-Metabolismus unterliegt jedoch genetischer Variabilität, von keinem Effekt bis ausgeprägter Sensitivität.

Daher können Kinder, die "Ultrarapid Metabolizer" sind, akute respiratorische Insuffienz entwickeln und daran sterben. Des Weiteren sind Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe ebenfalls gefährdet.

Codein wird zur Schmerz- und Hustentherapie bei Kindern NICHT empfohlen.

Von Tramadol wird auch abgeraten.

Andere Nicht-Opioid-Therapieoptionen wie Paracetamol und/oder Ibuprofen können bei Kindern statt Codein in Erwägung gezogen werden.

Der sehr ausführliche Überblick ist als Volltext online frei zugänglich (1).

1-Tobias et al. Codeine: Time to say "no." - From the American Academy of PediatricsClinical Report. Pediatrics September 2016

 

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