Rückenmark-Läsionen kommen bei Multiple-Sklerose (MS)-Patienten relativ oft vor. Eine aktuelle Studie in "Multiple Sclerose" untersuchte, ob asymptomatische Rückenmark-Läsionen ein Prädiktor für die Diagnose Multiple Sklerose sind, und ob sie eine schlechte Prognose für neurologische Langzeit-Ausfälle darstellen.

In dieser Studie waren 131 MS-Patienten mit isolierten asymptomatischen Rückenmark-Läsionen und -Atrophie involviert. Alle Patienten erhielten zu Beginn und im Verlauf MRT-Untersuchungen. Die Beobachtungszeit umfasste etwa 5 Jahre.

In der Beobachtungszeit wurde MS bei 71% der Patienten diagnostiziert. Anzahl der Rückenmark-Läsionen zu Beginn und deren Veränderung im Verlauf waren mit einem erhöhten Langzeit-Risiko für neurologische Behinderungen bei MS assoziiert, gemessen mit dem EDSS-Score (Expanded Disability Status Scale).

Fazit: Asymptomatische Rückenmark-Läsionen und Rückenmark-Atrophie zu Beginn sind ein starker Prädiktor für die Diagnose Multiple Sklerose (MS), und sind mit einer signifikanten Risiko für MS-bezogenen neurologischen Ausfälle in den ersten 5 Jahren assoziiert.

Medknowledge-Anmerkung: Anscheinend kann die Langzeit-Prognose bei MS anhand von dem Vorhandensein und der Ausprägung der asymptomatischen Rückenmark-Läsionen abgeschätzt werden. Wenn diese fehlen, eher eine gute; wenn sie nur mässig vorhanden sind eher mäßige und wenn sie ausgeprägt nachweisbar sind, kann eher eine schlechte Prognose angenommen werden.

Brownlee et al. Association of asymptomatic spinal cord lesions and atrophy with disability 5 years after a clinically isolated syndrome. Mult Scler 2016 Aug 1

 

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