Studie (1): Frühzeitige Erkennung von atrialen Hochfrequenzepisoden bei Patienten mit kardialer Resynchronisationstherapie - können Vorhofflimmern und thromboembolische Ereignisse vorhergesehen werden?

Bei Patienten ohne Vorgeschichte eines Vorhofflimmerns wurde die Erkennung von subklinischen atrialen Hochfrequenzepisoden (AHRE) durch implantierte kardiale Resynchronisationsgeräte (CRT) mit einem erhöhten thromboembolischen Risiko in Zusammenhang gebracht. Der prädiktive Wert der AHRE bei CRT-Patienten verbleibt jedoch noch unsicher.

Die Autoren einer aktuellen Studie untersuchten den prognostischen Wert von frühzeitig erkannten AHRE bei CRT-Patienten. Die Beobachtungsstudie bezog sich auf Patienten ohne Vorgeschichte eines Vorhofflimmerns, die nach Standardindikation eine CRT-Behandlung erhielten (Medknowledge Anmerkung: die häufigste Indikation zur kardialen Resynchronisationstherapie, auch biventrikuläre Schrittmachertherapie genannt, ist das Bestehen einer schwerer Herzinsuffizienz mit gleichzeitigem Linksschenkelblock).

Die Patienten wurden auf über 6 Minuten anhaltende AHRE gescreent. Um als frühzeitig erkannt zu gelten, mussten diese Episoden vor Ende des 6-monatigen Follow-ups auftreten. Die längste Dauer der AHRE wurde registriert. Die klinische Information zu auftretendem Vorhofflimmern oder thromboembolischen Ereignissen wurde von dem dänischen nationalen Patientenregister bezogen. Mittels eines Coxregressionsmodels wurden die Hazardratios (HR) berechnet.

Von 394 einbezogenen Patienten erkannte man bei 20% (79 Patienten) frühzeitig AHRE. Bei einer mittleren Follow-up Zeit von 4,6 Jahren, zeigte sich bei Patienten mit frühzeitig erkannten AHRE ein erhöhtes Risiko des Auftretens eines klinischen Vorhofflimmerns (HR 2,35) oder thromboembolischer Ereignisse (HR 2,30). Dieser Zusammenhang war bei Patienten mit länger als 24 Stunden anhaltenden AHRE an stärksten. Das Mortalitätsrisiko war jedoch durch frühzeitige AHRE nicht erhöht (HR 0,97).

Von den 27 Patienten, die ein thromboembolisches Ereignis erlitten, hatten nur 10 Patienten (37%) eine erkannte AHRE in dem vorangegangenen 2-monatigen Zeitraum.

Fazit: Bei Patienten ohne Vorgeschichte eines Vorhofflimmerns steht die frühzeitige Erkennung von atrialen Hochfrequenzepisoden nach Implantierung eines kardialen Resynchronisationsschrittmachers mit einem erhöhten Risiko des Auftretens von Vorhofflimmern oder thromboembolischen Ereignissen in Zusammenhang, vor allem wenn diese Episoden länger als 24 Stunden anhalten.

1-Witt et al. Early detection of atrial high rate episodes predicts atrial fibrillation and thromboembolic events in patients with cardiac resynchronization therapy. Heart Rhythm. 2015 Dec;12(12):2368-75

 

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