Langzeit-Komplikationen und Re-Operationen nach der Implantation der implantierbaren Kardioverter-Defibrillatoren (ICD) sind noch unbekannt. Eine aktuelle Studie in "Annals of Internal Medicine" untersuchte diese Fragestellung anhand der Daten des Registers "National Cardiovascular Data Registry ICD registry" in Verbindung mit Medicare-Patientendaten in den USA.
In dem Register waren die Daten von 114.484 Patienten (mittleres Alter 75 Jahre) erfasst, die zwischen 2006 und 2010 zum ersten ICD erhalten hatten: Einkammer-ICD 19,8%; Dual-Kammer-ICD 41.3%; kardiale resynchronisationstherapie mit einem Ddefibrillator (CRT-D) 38.9%.
Die Beobachtungszeit betrug ca. 3 Jahre.
- 12.6 Patienten starben pro 100 Patientenjahre.
- 6.1 ICD-assoziierte Komplikationen traten pro 100 Patientenjahre auf, die eine Re-Operation oder Hospitalisation notwendig machten.
- 3.9 Reoperationen pro 100 Patientenjahre erfolgten aus anderen Gründen als ICD-Komplikationen.
Folgende Risikofaktoren waren mit Komplikationen assoziiert: jüngeres Alter bei der Implantation (HR 1.55); CRT-D-Geräte (HR 1.38) gegenüber dem Einkammer-ICDs; Frauen (HR 1.16) und Afroamerikaner (HR 1.14).
Medknowledge-Anmerkung: Die ICD-bezogene Komplikationen, insbesondere der CRT-Ds, waren relativ häufig. Diese Risiken sollten mit den Patienten bei der Entscheidung ICD ja/nein diskutiert werden.