Im März 2016 hatten wir die Ergebnisse der klinischen internationalen Studie TRAPID-AMI, in die von 2011 bis 2014 über 1.200 Patienten mit akuten Brustschmerzen involviert waren, vorgestellt (1). Inzwischen ist eine weitere Studie zu diesem Thema in "JAMA Cardiology" erschienen, in der noch niedrigere Werte des hochsensitiven Troponins verwendet wurde, um die Sensitivität des Troponin-Tests zu erhöhen. Die zweite Studie (2) stellen wir als Nachtrag nach der Vorstellung der TRAPID-AMI-Studie.
TRAPID-AMI-Studie in "Annals of Emergency Medicine" (1):
Die Ergebnisse zeigten, dass ein akuter Herzinfarkt mit Hilfe von Elecsys Troponin T high-sensitive-Test (hs-cTnT) von Roche innerhalb einer Stunde ausgeschlossen bzw. bestätigt werden könnte.
Wenn der hs-cTnT-Spiegel initial unter 12ng/L lag, und innerhalb einer Stunde weniger als 3ng/L zunahm, wurde der Herzinfarkt als ausgeschlossen angesehen. Der prädiktive negative Wert betrug dabei 99.1%.
Medknowledge-Anmerkung: Viele Patienten, die sich in der Notaufnahme mit Brustschmerzen vorstellen, haben keinen Herzinfarkt, werden aber oft zur Überwachung stationär aufgenommen. Troponin T-hs-Test kann anscheinend schnell und relativ zuverlässig einen Herzinfarkt bei diesen Patienten ausschließen. Klinisch-stabile Patienten mit unauffälligem EKG und niedrigem kardiovaskulären Risiko könnten dann möglicherweise ambulant betreut werden.
Nachtrag: Da der prädiktive negative Wert des hochsensitiven Troponin-Tests hs-cTnT 99.1% betrug, und somit Fälle mit akutem Herzinfarkt möglicherweise vermisst werden würden, haben die Autoren einer zweiten Studie (2) mit einem initial niedrigeren hs-cTnT-Spiegel (6ng/L anstatt 12ng/L) den CutOff-Wert versehen.
Anders gesagt, wurde ein Herzinfarkt als ausgeschlossen betrachtet, wenn der hs-cTnT-Spiegel zu Beginn < 6ng/L lag, und nach einer Stunde nicht anstieg.
In die Studie waren 1040 Patienten involviert, die sich mit Verdacht auf akutes Herzinfarkt in der Notaufnahme vorgestellt hatten.
Diese Vorgehensweise mit einem intial niedrigeren hs-cTnT-Spiegel erhöhte den prädiktiven negativen Wert auf 99.8%.