Eine aktuelle Studie in "JACC" untersuchte die Inzidenz, Ursachen und Anzeichen von außerplanmäßigen Krankenhauswiederaufnahmen nach Transkatheter-Aorteklappenimplantation (TAVI). Echtzeit-Daten aus der Praxis ("Real-World all Comers Population") diesbezüglich sind bisher selten.

Eingeschlossen wurden 720 Patienten in 2 Zentren, die eine TAVI überlebt haben. Das mittlere Follow-Up bei 99.9% der Ursprungspopulation betrug 23 Monate (Interquartile Spannweite 12-39 Monate). Im ersten Jahr nach der TAVI wurden in allen Fällen das Auftreten, der Zeitpunkt und die Ursachen der Krankenhauswiederaufnahme analysiert. Die Wiederaufnahme wird eingeteilt in eine frühe (?30 Tage) und späte (?30 Tage bis ein Jahr nach der TAVI) Aufnahme.

Es gab 506 ungeplante Wiederaufnahmen von 316 Patienten (43.9%) innerhalb des ersten Jahres nach der Klappenimplantation (im Schnitt 63 Tage, interquartile Spannweite 19-158 Tage nach Entlassung). Von diesen wurden 105 (14.6%) früh wieder ins Krankenhaus aufgenommen, 118 (16.4%) hatten mehrmalige (?2) Aufnahmen. Ursächlich hierfür waren bei 59% nichtkardiale und bei 41% kardiale Gründe.

Nichtkardial bedingte Wiederaufnahmen wurden verursacht durch respiratorische, infektiöse oder Blutungskomplikationen als Hauptursache, wohingegen Herzversagen und Arrhythmien zu den häufigsten kardialen Ursachen zählten.

Die Prädiktoren für eine frühe Wiederaufnahme waren große Blutungskomplikationen während des Eingriffes, Anämie, eine niedrige linksventrikuläre Ejektionsfraktion und die Kombination von Thrombozytenaggregations- und Gerinnungsfaktorhemmern bei Krankenhausentlassung (die sogenannte duale Therapie, z.B. Marcumar plus Clopidogrel ).

Die Prädiktoren für eine späte Krankenhausaufnahme waren chronische obstruktive Lungenerkrankungen, periphere vaskuläre Erkrankungen, chronisches Nierenversagen und Vorhofflimmern. Eine frühe Wiederaufnahme war ein unabhängiges Anzeichen für die Sterblichkeit während der Follow-Up Periode.

Frühe Aufnahme nach Transkatheter-Aoertenklappenersatz war mit einer erhöhten Mortalität in den ersten Jahren assoziiert.

Fazit: Die Anzahl an Wiederaufnahmen nach Transkatheter-Aortenklappenimplantation war hoch. Beinahe ein Fünftel der Patienten wurde nach Krankenhausentlassung frühzeitig wiederaufgenommen. Das Risiko der Mortalität im Follow-Up war hierdurch erhöht. Gründe für die Wiederaufnahme wurden eingeteilt in nichtkardial bedingt und kardial bedingt, wobei respiratorische Gründe und Herzversagen in jeder Gruppe die Hauptdiagnosen waren. Frühe Wiederaufnahmen standen hauptsächlich in Verbindung mit Blutungskomplikationen während des Eingriffs. Die meisten späten Wiederaufnahmen waren durch sekundäre Gründe zusätzlich zu den Grunderkrankungen der Patienten bedingt.

Diese Ergebnisse unterstreichen die Wichtigkeit von präventiven Maßnahmen und bilden die Basis für die Bereitstellung dieser, um die Wiederaufnahmeanzahlen und Mortalität nach Durchführung einer Transkatheter-Aortenklappenimplantation zu verringern.

1- Nombela-Franco et al. Incidence, causes, and predictors of early (?30 days) and late unplanned hospital readmissions after transcatheter aortic valve replacement. JACC Cardiovasc Interv. 2015 Nov;8(13):1748-57

 

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