HIV-infizierte Personen tragen überproportional mit 30-50% zu einer Verbreitung der HIV-Infektion bei. Eine aktuelle Studie überprüfte die Wirksamkeit eines primären regionalen HIV-Screening-Programmes mit Früh-Testing in San Diego/USA.
In dem Programm wurden zwischen 1996 und 2012 insbesondere bei Hochrisiko-Personen (wie Homosexuelle, Drogenabhängige) zunächst Schnell-Suchtests für HIV-Antikörper durchgeführt. Wenn diese negativ waren, wurde dann ein PCR-Test durchgeführt, um akute Infektionen zu diagnostizieren. Die Ergebnisse:
Im Verlauf kam es insgesamt zu einer Abnahme der neuen HIV-Diagnosen in San-Diego-Region (P < .001). Obwohl die HIV-Diagnose insgesamt früher gestellt wurde, wurde die anti-retrovirale Therapie bei betroffenen Personen nicht früher eingeleitet.
Fazit: Regionale primäre HIV-Screening-Programme mit HIV-Tests führen zu einer frühen Identifikation der Personen mit akuter HIV-Infektion und kann infolge dessen die HIV-Übertragung in dieser Region signifikant reduzieren. Dies ist unabhängig davon, ob die betroffenen Patienten im Rahmen früher oder später eine antiretrovirale Therapie erhalten.
Medknowledge-Anmerkung: Vermutlich informieren und schützen die Menschen mit akuter HIV-Infektion ihrem sexuellen Partner, wenn sie wissen, sie haben eine HIV-Infektion.
Wir hatten 2012 über das "Test and Treat"-Programm in den USA ausführlich informiert, wo auch über HIV-Zwangstests diskutiert wird.
2-"Test and Treat", Bald HIV-Zwangstest in den USA? - Situation in Deutschland, 07/2012
3-HIV testing during early infection may reduce new cases in high-risk communities