Das Erscheinungsbild der autoimmunen Hepatitis (AIH) kann von schleichenden, unspezifischen Beschwerden bis zur akuten ikterischen Hepatitis reichen. Mansche Patientin haben jedoch zum Zeitpunkt, der Diagnose keinerlei Symptome und die Erkrankung wird nur durch Zufall erkannt. Die Autoren einer aktuellen Studie untersuchten den Krankheitsverlauf der autoimmunen Hepatitis und das Outcome dieser beiden Patientengruppen (symptomatisch versus asymptomatisch).

Es handelt sich um eine retrospektive Studie, welche die klinischen, immunologischen und histologischen Eigenschaften und Outcomes von symptomatischen und asymptomatischen AIH-Patienten vergleicht. Die Autoren untersuchten die Daten von 305 Patienten (90 asymtomatische und 215 symptomatische), die zwischen 1994 und 2013 am Zentrum zur Untersuchung und Behandlung von autoimmunen Erkrankungen der Leber und Gallenwegen (Bologna, Italien) die Diagnose einer AIH erhielten, Zum Zeitpunkt der Diagnose hatten die Patienten mit asymptomatischer AIH bedeutend niedrigere Durchschnittwerte des Enzyms Alanin-Aminotransferase (ALT, in Deutschland GPT) (Erhöhung auf das 7,0 ± 8,0-fache der oberen Referenzbereichgrenze), im Vergleich zu den symptomatischen Patienten (Erhöhung auf das 23,0 ± 18-fache der oberen Referenzbereichgrenze). Auch die durchschnittlichen Billirubinwerte waren in der Gruppe der asymptomatischen Patienten niedriger

(1,4 ± 1,4 mg/dL versus 8,6 ± 10,4 mg/dL). In Hinsicht auf den histologischen Befund hatten die asymptomatischen Patienten ein bedeutend niedrigeres Grading als die Patienten mit symptomatischer Erkrankung (7,0 ± 2,5 versus 9,0 ± 2,9).

Es zeigte sich jedoch, dass Antikörper gegen Leber-Nieren-Mikrosomen (Anti LKM-Antikörper) des Typs 1 (26,8% vs 13,1%) sowie assoziierte autoimmune Schilddrüsen- (26,7% vs 12,6%) oder Hauterkrankungen (8,9% vs 2,3%) in der Gruppe der asymptomatischen Patienten häufiger auftraten. In Bezug auf Eigenschaften wie Erkrankungsalter oder Geschlecht des Patienten, Ansprechen auf die Behandlung, Krankheitsverlauf, genetische Faktoren oder Vorhandensein anderer Autoantikörper, unterschieden sich die beiden Patientengruppen nicht.

Fazit: Da bei asymptomatischen und symptomatischen Patienten mit autoimmuner Hepatitis der Krankheitsverlauf und das Ansprechen auf die immunsuppressive Therapie vergleichbar sind, sollten beide Patientengruppen auf gleiche Weise behandelt werden.

Patienten mit autoimmunen Erkrankungen der Haut oder der Schilddrüse haben ein erhöhtes Risiko der subklinischen Leberkrankheit und sollten routinemäßig auf autoimmune Hepatitis getestet werden.

1-Muratori et al. Features and progression of asymptomatic autoimmune hepatitis in Italy. Clin Gastroenterol Hepatol 2016 Jan; 14:139.

 

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