Es gibt Evidenz, dass Vitamin-D bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen eine wichtige Rolle spielt. Dahinter steckt die Annahme, dass Vitamin D zeigt anti-entzündliche Effekte aufweist. Bisher fehlen jedoch prospektive Langzeit-Daten über die Assoziation zwischen Vitamin-D-Serumspiegel und Krankheitsaktivität bei C. Ulcerosa und M. Crohn. Eine Studie in „American Journal of Gastroenterology" ging dieser Frage nach (1).
In die Studie waren 965 CED-Patienten (61.9% Crohn’s Krankheit , 38.1% C. Ulcerosa) involviert, bei denen 5 Jahre lang der 25-OH-Vitamin D-Serumspiegel und die Krankheitsaktivität (Krankheitsparameter, Hospitalisation, CRP, BSG, Schmerz- Scores, Krankheitsaktivität, und Lebensqualität) gemessen wurde. Die Ergebnisse:
Das mittlere Alter betrug 44 Jahre. 29.9% der Teilnehmer hatten eher einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel.
Patienten mit niedrigem Vitamin-D-Spiegel mussten verglichen mit Patienten mit normalem Vitamin-D-Spiegel fast anderthalb mal häufiger mit Steroiden, Biologicals, Schmerzmedikamenten behandelt werden, des Weiteren erhielten sie häufiger CT-Abdomen-Untersuchungen, und wurden öfter auf der Notaufnahme behandelt und operiert (P<0.05).
Des Weiteren hatten die Patienten mit niedrigem Vitamin-D-Spiegel schlechtere Scores für Schmerzen, Krankheitsaktivitä und Lebensqualität (P<0.05).
Patienten, die Vitamin-D-Substitution erhielten mussten weniger ärztlich behandelt werden.
Fazit: Niedriger Vitamin-D-Spiegel ist bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) häufig, und mit einer höheren Morbidität und Krankheitsaktivität (häufigere Kortison-Therapien und Operationen) assoziiert.
Laut den Autoren zeigen die Ergebnisse, wie wichtig es ist, bei CED-Patienten Vitamin-D regelmässig zu messen, und ggf. zu therapieren.
Medknowledge-Anmerkung: Regelmässige Vitamin-D-Messung und –Substitution sind einfache und harmlose Massnahmen, die anscheinend bei Patienten mit M. Crohn und C. Ulcerosa fest in das Management-Schema etabliert werden müssten.