Jugendliche, deren Eltern unter Depressionen leiden, haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Depressionen. Eine aktuelle Studie in "JAMA Psychiatry" untersuchte die Wirksamkeit der langfristigen Depression-Prävention-Programme für gefährdete Jugendliche.

In die Studie waren 316 Jugendliche (Alter zwischen 13 und 17 Jahren) mit mindestens einem depressiven Elternteil involviert, die zum Beginn der Studie selber frei von depressiver Symptomatik waren. Die Teilnehmer wurden entweder für die Standard-Versorgung oder kognitive Gruppen-Verhaltenstherapie (CBP: cognitive-behavioral prevention) randomisiert. Die CBP-Gruppe erhielt zu Beginn eine Serie mit wöchentlichen Kognitive-Verhaltenstherapie (8x, je 90-minuten). Die Teilnehmer wurden alle 6 Monate gesehen, und erhielten weitere Sitzungen (Anmerkung: Im Abstract wird von Gruppentherapie gesprochen, vermutlich ist damit die gemeinsame Therapie der Jugendliche mit ihren Eltern gemeint).

Nach der Beobachtungszeit hatten die Jugendlichen in der Interventionsgruppe mit kognitiver Verhaltenstherapie (CBP) insgesamt ein geringeres Risiko für Depressionen (HR 0.71) als die Kontrollgruppe. Dieser positive Effekt zeigte sich vor allem in den ersten 9 Monaten.

Die Wirksamkeit von CBP wurde bei Jugendlichen festgestellt, deren Eltern zum Studienbeginn nicht depressiv waren. (HR 0.54). Wenn dagegen einer der Elternteile am Anfang der Studie depressiv waren, war das das Programm mit kognitiver Verhaltenstherapie nicht signifikant besser als die Standard-Versorgung.

Fazit: Die Wirksamkeit der kognitiven Gruppen-Verhaltenstherapie für depressionsgefährdete Jugendliche mit depressiven Eltern war vor allem zu Beginn der Therapie stark und hielt in der 6-jährigen Beobachtungszeit an. Dieser positive Effekt war aber nur vorhanden, wenn keine Eltern beim Anfang der Studie akut depressiv waren und anscheinend bei der Gruppentherapie konstruktiv mitmachen konnten.

Die Wirksamkeit der kognitiven Verhaltenstherapie kann mit zusätzlichen Booster-Sitzungen und Therapie der elterlichen Depression verstärkt werden.

1-Brent et al. Effect of a cognitive-behavioral prevention program on depression 6 years after implementation among at-risk adolescents: A randomized clinical trial. JAMA Psychiatry. 2015 Sep 30:1-9

 

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