Epidurale Kortison-Injektionen werden zur Behandlung der Schmerzen und Bewegungseinschränkung bei Spinalstenose und Radikulopathien angewendet, obwohl die Evidenzlage für deren Nutzen mehr als unklar ist. Eine randomisierte US-Studie in "NEJM" (2) hatte 2014 ergeben, dass Die epiduralen Injektion von Glukokortikoiden in Kombination mit dem Lokalanästhetikum Lidocain bei Spinalstenose kaum mehr Nutzen als Lidocain alleine zeigt. Jetzt erschien eine Meta-Analyse zum Thema in „Annals of Internal Medicine" (1).
In der aktuellen Meta-Analyse analysierten die Autoren das Outcome von Patienten mit Spinalstenose (8 Studien) und lumbosakraler Radikulopathie mit strahlenden Schmerzen in die Beine (30 Studien).
Die Ergebnisse der Meta-Analyse zeigten, dass Epidurale Kortison-Injektionen für Radikulopathien zwar mit einer umgehenden Reduktion der Schmerzen und Besserung der Bewegung assoziiert sind, der Nutzen war jedoch insgesamt gering und nicht anhaltend. Auch das Langzeit-OP-Risiko wurde dadurch nicht vermindert.
Epidurale Kortison-Injektionen hatten auf Spinalstenose keinen Effekt.
Anmerkung: Es gibt in Medizin ein paarTherapien, die immer wieder angeordnet werden, obwohl deren Nutzen mehr als fraglich sind, wie Chondroprotektiva bei Kniegelenk-Arthrose. Vermutlich verwenden viele Ärzte Epidurale Kortison-Injektionen auch aus Verzweiflung, sozusagen als letzter Versuch vor einer OP, obwohl die Evidenzlage gegen die Injektionen spricht.