Osteoporotische Kompressionsfrakturen ohne neurologische Schäden: Eine Vergleichsstudie zu den Behandlungsergebnissen mit starrer Orthese, weicher Orthese oder ohne Orthese(prospektive, randomisierte, kontrollierte Nicht-Unterlegenheitsstudie).

Die Wirksamkeit des Stützkorsetts (Orthese) bei der Behandlung von osteoporotischen Kompressionsfrakturen ist nochimmer unklar. Eine aktuelle Studie vergleicht die Behandlungsergebnisse bei Patienten mit osteoporotischen Kompressionsfrakturen, bei welchen starre Schienen, weiche Schienen oder keine Schienen angelegt wurden.

Insgesamt 60 Patienten mit akuter osteoporotischer ein-level Kompressionsfraktur wurden in die Studie eingeschlossen. Die Patienten wurden innerhalb der ersten 3 Tage nach der Verletzung mittels 1:1:1 Schema in drei verschiedene Studiengruppen randomisiert: Behandlung ohne Orthese, Behandlung mit weicher Ortheseund Behandlung mit starrer Orthese. Der primäre Endpunkt war die an den Ausgangspunkt angepasste Punktzahl des Oswestry Disability Index (ODI), 12 Wochen nach der Kompressionsfraktur (Medknowledge Anmerkung: der Oswestry Disability Index beurteilt Alltagseinschränkung und Schmerzintensität bei Rückenschmerzen und wird anhand eines Fragebogens errechnet; maximale Punktzahl ist 50, einer 100-prozentigen Behinderung entsprechend). Die Nicht-Unterlegenheitsgrenze des ODI wurde als ein Durchschnitt von 10 Punkten definiert.

12 Wochen nach der Kompressionsfraktur war die an den Ausgangspunkt angepasste Punktzahl des ODI in der Behandlungsgruppe ohne Orthese nicht geringer als in den Behandlungsgruppen mit weicher oder mit starrer Orthese.

Die an den Ausgangspunkt angepasste ODI-Punktzahl lag durchschnittlich bei 35,95 Punkten (25,42 bis 46,47 Punkte) in der Behandlungsgruppe ohne Orthese und bei 37,83 Punkten (26,77 bis 48,90 Punkte) in der Behandlungsgruppe mit weicher Orthese, mit einem Gruppenunterschied von minus 1,88 Punkten (-7,02 bis 9,38 Punkte).

In der Behandlungsgruppe mit starrer Orthese betrug die mittlere an den Ausgangspunkt angepasste ODI-Punktzahl 33,54 Punkte (23,79 bis 43,29 Punkte), was im Vergleich der Behandlung ohne Schienung vs mit starrer Orthese einen Gruppenunterschied von plus 2,41 Punkten ergibt (-7,86 bis 9,27).

Während der Nachbeobachtungszeit fanden die Autoren keinen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen, hinsichtlich der Gesamtpunktzahl des ODI, der visuellen analogen Schmerzskala und der Kompressionsrate des vorderen Wirbelkörpers. Die Autoren vermerken jedoch das in allen drei Studiengruppen die Ergebnisse des ODI und der visuellen analogen Schmerzskala für Rückenschmerzen sich mit der Zeit nach der Fraktur signifikant verbesserten, und das die Kompressionsrate der Wirbelkörper sich mit der Zeit signifikant verringerte.

Fazit: Hinsichtlich der Punktzahl des "Oswestry Disability Index" war die Behandlung von Kompressionsfrakturen ohne Stützkorsett (Orthese) der Behandlung mit weichen oder starren Orthesen nicht unterlegen. Die Besserung der Rückenschmerzen und die Progression der vorderen Wirbelkörperkompression waren vergleichbar in den drei Gruppen.

Anmerkung: Anders gesagt haben zusätzliche Stützkorsetts keine Besserungen der Schmerzen und Funktion erzielt.

1-Kim H-J et al. Comparative study of the treatment outcomes of osteoporotic compression fractures without neurologic injury using a rigid brace, a soft brace, and no brace: A prospective randomized controlled non-inferiority trial. J Bone Joint Surg Am 2014 Dec 3; 96:1959

 

 

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