Bekanntlich wird Valsalva-Manöver bei supraventrikulärer Tachykardie mit geringem Erfolg eingesetzt. Eine aktuelle Studie in „Lancet" erprobte die Wirksamkeit eines modifizierten Valsalva-Manövers bei Patienten mit akuter supraventrikulären Tachykardie (SVT).

In dieser randomisierte Studie waren 433 Patienten eingeschlossen, die sich in englischen Notaufnahmen mit supraventrikulärer Tachykardie (kein Vorhofflimmern/-Flattern) vorgestellt hatten. Die Kontrollgruppe erhielt ein Standard-Valsalva-Manöver (15 sek. kräftig in eine Spritze ausatmen, um einen 40mmHg Druck zu erzeugen; halb liegende Position mit 45 Grad Anhebung des Kopfteils) und die Interventionsgruppe ein Modifiziertes Valsalva-Manöver (15 sek. lang kräftig in eine Spritze ausatmen, um 40mmHg Druck zu erzeugen. Anfänglich ähnliche Liege-Position wie beim Standard-Manöver. Nach der kräftigen Ausatmung erfolgt eine Flachstellung der Rückenlehme mit komplett liegender Position sowie sofortige 45 Grad Anhebung und Streckung der Beine).

Die Ergebnisse zeigten, dass ein Sinusrhythmus nach einer Minute häufiger in der neuen Valsalva-Manöver-Gruppe als in der Standard-Gruppe erzielt wurde (43% vs. 17%). Möglicherweise führt die neue verwendete Technik zu einem besseren venösen Rückfluss des Blutes und somit bessere Durchblutung des Herzens mit der Folge der häufiger erfolgreichen Kardioversion. Es wurden keine schweren Komplikationen festgestellt.

Fazit: Die neue Valsalva-Manöver-Technik führt bei supraventrikulärer Tachykardie signifikant häufiger zu einer Kardioversion mit Sinusrhythmus, sie ist sicher und sollte als Erstlinienmaßnahme bei unkompliziertem SVT eingesetzt werden. Die Autoren regen an, die neue Technik auch den Patienten beizubringen.

Das modifizierte Valsalva-Manöver kann laut Editorialisten auch unter ambulanten Bedingungen angewandt werden, bevor weitere Maßnahmen (wie Adenosin iv) eingeleitet werden.  

Appelboam et al.: Postural modification to the standard Valsalva manoeuvre for emergency treatment of supraventricular tachycardias (REVERT): A randomised controlled trial. Lancet, 24. Aug 2015

 

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