Tonsillektomie ist bekanntlich die Mandeloperation und Adenotonsillektomie (AT) operative Rachenmandel-Entfernung. Adenotonsillektomie wird oft bei Kindern durchgeführt, die unter obstruktiven schlafbezogenen Atemstörungen (OSA) leiden. Komplikationen nach Adenotonsillektomie bei Kindern sind hinreichend bekannt, nicht jedoch bei Kindern mit OSA. Eine aktuelle Studie untersuchte die OP-Risiken bei Kindern mit OSA (1).

Die Autoren führten für diese Fragestellung eine Literaturrecherche in großen Medizindatenbanken durch, und fanden 23 Studien zum Thema. Die Auswertung ergab folgende Ergebnisse:

Die häufigste Komplikation der Adenotonsillektomie-OP war die respiratorische Insuffienz (9.4%), gefolgt von Nachblutungen (2.6%).

4 Studien verglichen die postoperativen OP-Komplikationen bei Kindern mit und ohne OSA. Die Kinder mit OSA hatten insgesamt fünffach-erhöhte Wahrscheinlichkeit für respiratorische Komplikationen als Kinder ohne OSA (OR: 4.9).

Im Gegensatz dazu hatten Kinder mit OSA ein geringeres Risiko für postoperative Blutungen als Kinder ohne OSA (OR: 0.41).

Fazit: Die Kinder mit obstruktiven schlafbezogenen Atemstörungen (OSA) haben verglichen mit Kindern ohne OSA entwickeln viel häufiger postoperative respiratorische Insuffienz, dafür aber weniger postoperative Nachblutungen.

Medknowledge-Anmerkung: Die Daten der Studie liefern eine gute Grundlage für die Diskussion mit den Eltern über die Pro und Contra der Adenotonsillektomie bei Kindern mit obstruktiven schlafbezogenen Atemstörungen (OSA).

1- De Luca et al. Adenotonsillectomy complications: A meta-analysis. Pediatrics. 2015 Oct;136(4):702-18

 

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