Frei#  Sowohl die Anti-Baby-Pille, als auch der vaginale Verhütungsring werden oft als Verhütungsmethoden eingesetzt. Beide Präparate enthalten Hormone (Estrogene und/oder Gestagene). Durch die Hormone wird zum einen der Eisprung verhindert, zum anderen wird der Gebärmutterschleim so verändert, dass ein Eindringen der Spermien erschwert wird und sich eine befruchtete Eizelle nicht einnisten kann.

Eine randomisierte Vergleichsstudie untersuchte über einen Zeitraum von 12 Monaten die Blutungsmuster von Frauen, die einen Vaginalring oder die Anti-Baby-Pille im Langzyklus benutzten. Die Studie orientierte sich an menstruations-gesteuerten Intervallen. Das heißt, immer wenn eine Zwischenblutung länger als 4 Tage andauerte, wurde das Präparat für 4 Tage abgesetzt und danach neu gestartet.

132 Frauen wurden in 2 Gruppen zu je 66 Personen randomisiert. Die eine Gruppe benutzte einen Verhütungsring (15 ?g Ethinylestradiol/150 ?g Etonogestrel), die andere nahm ohne Einnahmepause eine niedrig dosierte Anti-Baby-Pille (20 ?g Ethinylestradiol/100 ?g Levonorgestrel) für 360 Tage. Sowohl die Tage an denen eine Blutung/Schmierblutung auftrat, als auch der tägliche Gebrauch von Verhütungsring und Pille wurden dokumentiert. Der Endpunkt war die Gesamtzahl an Blutungs-/Schmierblutungstagen bei jeder Methode über 4 Referenzzeiträume zu je 90 Tagen. Außerdem wurden die Blutungsmuster mithilfe von modifizierten World Health Organisation Kriterien untersucht.

Wissenschaftler fanden heraus, dass sich die Anzahl an Blutungs-/Schmierblutungstagen von der Referenzperiode 1 bis zur Referenzperiode 4 reduzierte. In den ersten 90 Tagen waren es bei Gebrauch des Verhütungsringes 14.2±10 Blutungstage, bei Einnahme der Pille 16.6±10.9 Tage. In den letzten 90 Tagen waren es beim Verhütungsring 8.8±9.6 Blutungstage, bei der Pille 8.8±9.1. 15% der Frauen, die den Vaginalring benutzten und 4% der Frauen, die die Pille einnahmen, hatten eine Amenorrhoe (Ausbleiben einer Blutung) oder nur eine Zwischenblutung während der Studie. Eine Amenorrhoe kam vom Referenzzeitraum 1 bis 4 immer häufiger vor (RP1 vs. RP4: Vaginalring 10% vs. 21%, Pille 2% vs. 30%). Die Compliance der Probandinnen hinsichtlich des menstruationsgesteuerten Intervalles war gering. Das Absetzen der Präparate für 4 Tage stoppte die meisten Blutungsepisoden innerhalb von 5 Tagen. Einige Blutungen sistierten spontan.

Fazit der Studie: Die Blutungsmuster beim ununterbrochenen Gebrauch von Verhütungsring und Anti-Baby-Pille sind ähnlich und verbessern sich nach einem Jahr. Die Unberechenbarkeit, jedoch kurze Dauer der Blutungsepisoden, sollten bei einem Beratungsgespräch betont werden.

Diese Information über das Auftreten von Durchbruchsblutungen bei der Anwendung von Verhütungsring und Pille in einem menstruationsgesteuerten Intervall über 12 Monate, hilft Frauen dabei, einzuschätzen, was sie bei einer kontinuierlichen Anwendung der Präparate erwartet.

1-Weisberg et al. Randomized comparison of bleeding patterns in women using a combined contraceptive vaginal ring or a low-dose combined oral contraceptive on a menstrually signaled regimen. Contraception. 2015 Feb;91(2):121-6

 

 

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