Menschen mit potentieller Zöliakie-Krankheit haben positive serologische und genetische Marker mit Zöliakie-typischen Dünndarmschleim-Veränderungen. Bei den serologischen Markern geht es um Endomysium-Antikörper (Ema-Ak) oder Gewebstransglutaminase-Antikörper ( tissue transglutaminase, (fTG-Ak), und bei genetischen Faktoren unter anderem um eine positive Familienvorgeschichte.
Eine prospektive Studie in „Clinical Gastroenterology and Hepatology" untersuchte den Verlauf und Outcome bei 77 Menschen mit potentieller Zöliakie-Krankheit. Die Beobachtungszeit betrug 3 Jahre.
61 Patienten (79%; 46 Frauen, mittleres Alter 36 Jahre) zeigten zum Zeitpunkt der Diagnose intestinale und extra-intestinale Zöliakie-Symptome (von Durchfall bis Resorptionsstörungen wie Eisenmangel), die verbleibenden 16 (20%; 13 Frauen; mittleres Alter 21 Jahre) waren vollkommen asymptomatisch. Alle Teilnehmer hatten positive Antikörper für Zöliakie.
Die Ergebnisse der duodenalen Biopsien unterschieden sich nicht bei asymptomatischen und symptomatischen Teilnehmern.
Symptomatische Patienten hatten häufiger Autoimmenkrankheiten (36% vs. 5%) und antinukleare Antikörper (41% vs. 12.%) als die asymptomatischen Teilnehmer. Und die symptomatischen Patienten waren zum Zeitpunkt der Diagnose älter.
Glutenfreie -Diät führte bei allen 61 symptomatischen Patienten zu einer signifikanten Besserung der Zöliakie-Symptome. Die 16 asymptomatischen Teilnehmer führten ebenfalls eine Glutenfreie -Diät während der Beobachtungszeit, von denen entwickelte nur 1 mukosale villöse Atrophie der Dünndarmschleimhaut, und bei 5 normalisierten sich die serologischen Marker.
Fazit: Symptomatische Zöliakie-Patienten profitieren signifikant von einer glutenfreien Diät. Umgekehrt empfehlen die Autoren aufgrund der Studien-Ergebnisse keine glutenfreie Diät für asymptomatische Erwachsene mit potentieller Zöliakie-Krankheit, solange sie keine villöse Atrophie der Dünndarmschleimhaut bei Kontroll-Biopsien entwickeln.