Die Fachgesellschaft "American Gastroenterological Association (AGA)" hat neue Empfehlungen zum Management der akuten Divertikulitis publiziert (1). Die Empfehlungen können im Internet gelesen werden, die beinhalten unter anderem:

Etwa 4% aller Patienten mit Darm-Divertikeln entwickeln akute Divertikulitis, von denen wiederum 15% eine komplizierte Divertikulitis (mit Perforation und Peritonitis) entwickeln.

Nach der Erholung von der ersten Episode erfahren 15-30% der Patienten ein Rezidiv.

Die Diagnose wird klinisch gestellt. Eine Abdomen-CT kann die Schweregrad der Divertikulitis festlegen, bzw. helfen, andere Krankheiten wie Dickdarmkrebs, Darmischämie, CED, Appendizitis und gynäkologische Krankheiten auszuschließen.

Antibiotika: Bei Patienten mit akuter unkomplizierten Divertikulitis verbessern Antibiotika (> 7 Tage) die Symptome nicht, können aber Komplikationen vermeiden und Rezidivrisiko verringern.

Wann Koloskopie-Kontrolle?: Nach einer akuten unkomplizierten Divertikulitis kann eine Koloskopie nach 4-8 Wochen durchgeführt werden, und kann in einigen wenigen Fällen Dickdarmkrebs diagnostizieren. Perforationsrisiko durch Koloskopie ist noch unklar, Koloskopie stellt eher eine moderate Belastung für die Patienten.

Medikamentöse Therapie: Etwa 20% der medikamentös-behandelten Patienten mit akuter unkomplizierten Divertikulitis werden Komplikationen entwickeln. Das Risiko sei bei jüngeren Patienten ( <50 J) höher. Das Risiko in dieser Gruppe für schwere Komplikationen, die eine Notfall-Operation notwendig machen, sei jedoch eher gering.

Operation: Etwa 10% der Patienten, die mit einer elektiven Sigmoid-Resektion behandelt wurden, werden chirurgische Kurzzeit-Komplikationen entwickeln. Der Einfluss der Operation auf das Rezidiv-Risiko ist noch unklar.

Diät: Es ist unklar, ob eine ballaststoffreiche Diät das Risiko für Divertikulitis-Rezidiv, divertikuläre Komplikationen, Notwendigkeit einer Operation oder abdominelle Schmerzen verglichen mit normaler Ernährung reduziert. Es ist ebenfalls unklar, ob Vermeiden von Korn, Nüssen und Popcorn nützlich und empfehlenswert ist. 

ASS und weitere NSAID: Es sei auch unklar, ob die reguläre Einnahme von ASS und anderen NSAID das Risiko für Divertikulitis und deren Komplikationen erhöht.

Mesalamin zur Rezidiv-Prophylaxe wird nicht empfohlen.

Ob Rifaximin oder Probiotika oder körperliche Aktivität zur Rezidiv-Prophylaxe wirksam sind, sei noch unklar.

1-Strate et al.  American Gastroenterological Association Institute technical review on the management of acute diverticulitis.  Gastroenterology Oct./2015 

Zusätzliche Informationen

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