Serratiertes Polyposis-Syndrom (SPS) ist bekanntlich mit einem erhöhten Dickdarmkrebs-Risiko assoziiert. Patienten mit SPS wird eine engmaschige endoskopische Überwachung empfohlen, wenn auch das Ausmaß des Risikos noch unklar ist. Eine aktuelle Multicenter-Studie in „Gut" untersuchte das Krebsrisiko bei SPS-Patienten, und klinisch-pathologische Prädiktoren für kolorektales Karzinom.
Die Autoren werteten die Daten von 296 SPS-Patienten, die von 2013 bis 2014 in 18 spanischen Zentren endoskopisch mit Histopathologie-Befunden untersucht wurden. Mittlere Beobachtungszeit betrug 45 Monate.
Die Ergebnisse zeigten, dass SPS-Patienten ein erhöhtes Risiko für Dickdarmkrebs haben, wenn auch das Risiko mit 1.9% in 5 Jahren niedriger als bisher mit 6% bis 7% angenommen ist.
Folgende Faktoren waren mit einem erhöhten Dickdarmkrebs-Risiko assoziiert (OR: 2):
>2 sessile serratierte Adenome/Polypen (SSA/Ps) proximal zum Splenic-Flexura coli sinistra,
>1 SSA/P mit hochgradiger Dysplasie
Das Risiko verdoppelt sich, wenn beide Faktoren gleichzeitig vorhanden sind.
Fazit: Auch wenn das Dickdarmkrebs-Risiko bei Patienten mit serratiertem Polyposis-Syndrom (SPS) niedriger als bisher angenommen ist, sollten sie weiterhin engmaschig endoskopisch überwacht werden. Die endoskopische Überwachung insbesondere der SPS-Patienten mit Risikofaktoren ist ein effektives Dickarmkrebs-Screening.