Eine aktuelle Studie (1) untersuchte, über welchen Zeitraum das Kolorektalkrebsscreening mit flexibler Sigmoidoskopie durchgeführt werden muss, damit Patienten davon profitieren.

Zur Erstellung einer Metaanalyse der Patientenüberlebensraten bezogen die Autoren sich auf die Daten einer systematischen Übersichtsarbeit der Cochrane Collaboration, welche in 2013 in den Datenbanken Medline und Cochrane Library veröffentlicht wurde. Einbezogen wurden randomisiert kontrollierte Studien, die das Screening mit flexibler Sigmoidoskopie mit überhaupt keinem Screening verglichen. Studien mit weniger als 100 flexiblen Sigmoidoskopien wurden ausgeschlossen.

Vier Studien wurden von den Autoren einbezogen, mit insgesamt 459.814 Patienten. Die Daten der verschiedenen Arbeiten waren vergleichbar, in Hinsicht auf das Alter der Patienten (50 bis 74 Jahre), die Länge des Follow-up (11,2 bis 11,9 Jahre) und des relativen Risikos der Sterblichkeit durch Kolorektalkrebs (0.69-0.78 mit Screening mittels flexibler Sigmoidoskopie).

Je 1000 Patienten konnte das Screening nach 5 und nach 10 Jahren 0,3 beziehungsweise 1,2 kolorektalkrebsbezogene Todesfälle vermeiden.

Nach 4,3 Jahren ergab sich eine Minderung des absoluten Risikos von 0,0002 (ein vermiedener Kolorektalkrebs-Todesfall je 5000 gescreente Patienten).

Nach 9,4 Jahren lag die Minderung des absoluten Risikos bei 0,001 (ein vermiedener Todesfall je 1000 gescreente Patienten).

Fazit: Die Autoren schlussfolgern, dass das Kolorektalkrebs-Screening mittels flexibler Sigmoidoskopie für ältere Erwachsene mit einer Lebenserwartung von mehr als etwa 10 Jahren angemessen ist.

1- Velte: guter Titel, gute Übersetzung; danke Tang et al. Time to benefit for colorectal cancer screening: Survival meta-analysis of flexible sigmoidoscopy trials BMJ. 2015 Apr 16;350:h1662

 

 

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