Die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) ist eine, in den westlichen Industrieländern, weit verbreitete Krankheit. Sie betrifft ungefähr 20 % der Bevölkerung. Am häufigsten kommt es durch einen insuffizienten unteren Ösophagussphinkter zum Rückfluss von Mageninhalt in den Ösophagus. Oft sind ein Sodbrennen, insbesondere nach einer Mahlzeit beziehungsweise im Liegen, ein retrosternales Druckgefühl, ein Luftaufstoßen oder Schluckbeschwerden zu beobachten. Durch den Mageninhalt wird die Ösophagusschleimhaut geschädigt und es kommt zum pathologischen Umbau des betroffenen Abschnitts. Dieser sogenannte Barrett-Ösophagus ist eine fakultative Präkanzerose. Zur Behandlung des Ösophagus eignet sich die medikamentöse und chirurgische Therapie. Medikamentös werden meist Protonenpumpeninhibitor (PPI) gegeben, wodurch die schädliche Magensäure reduziert wird und zu 90 % eine schnelle Heilung erreicht werden kann. Chirurgisch wird im Rahmen der transoralen ösophagogastrale Fundoplikatio (TÖF) eine Manschette um den Ösophagus gelegt und so die Funktion des unteren Ösophagussphinkters unterstützt.

Die TÖF kann bei Patienten mit einer GERD, deren Symptome trotz PPI persistieren, die Beschwerden vermindern oder eliminieren. Forscher aus den USA führten eine prospektive, placebo-kontrollierte Studie durch, um festzustellen ob bei Patienten mit einer GERD eine TÖF hartnäckige Regurgitationen in einem größeren Ausmaß vermindert als PPIs.

Eine aktuelle Studie (1) in "Gastroenterology" untersuchte 696 Patienten mit einer hartnäckigen Regurgitation trotz täglicher PPI-Einnahme. Dabei wurden drei GERD-spezifische Symptomskalen mit und ohne PPI-Einnahme eingesetzt. Die Patienten mit einer zumindest hartnäckigen Regurgitation (bezogen auf die Montreal Definition) trotz PPI-Einnahme bekamen eine Bariumbreischluck-Ösophagogastroduodenoskopie, 48-h Ösophagus-pH-Monitoring (keine PPI-Einnahme) und hochauflösende Ösophagusmanometrie-Analyse.

Patienten mit einer GERD und Hiatushernien unter 2 cm wurden randomisiert zwei Gruppen zugeteilt. In einer Gruppe wurde die TÖF durchgeführt und anschließend für 6 Monate ein Placebo-Medikament gegeben (n=87). In der Kontrollgruppe wurde eine Schein-OP durchgeführt und anschließend 6 Monate ein- bis zweimal täglich Omeprazol verordnet (n=42). Die Patienten wurden zur Therapie und der Follow-Up-Periode verblindet. Daten wurden nach 2, 12, und 26 Wochen erneut erhoben. Nach 6 Monaten wurden bei den Patienten ein 48-stündiges Ösophagus-pH-Monitoring und eine Ösophagusgastroduodenoskopie durchgeführt.

In der Analyse eliminierte TÖF hartnäckige Reflux-Symptome bei mehr Patienten (67 %) als die PPIs (45 %; P = 0,23).

Nach drei Monaten sprachen die Patienten in der TÖF-GRuppe häufiger auf die medikamentöse Therapie als die Kontrollgruppe an (36% vs. 11%).

Die Beherrschung des ösophagealen pHs verbesserte sich nach der TÖF (durchschnittlich 9,3 % vorher und 6,3 % nachher, P <0,001), aber nicht nach der Schein-OP (durchschnittlich 8,6 % vorher und 8,9 % nachher). Probanden beider Gruppen, die das Studienprotokoll abgeschlossen hatten, erreichten eine ähnliche Reduktion bei den GERD-Symptom-Punktwerten. Schwere Komplikationen waren rar (3 Probanden mit einer TÖF und 1 Proband mit einer Schein-OP).

Fazit: Die transorale ösophagogastrale Fundoplikatio ist eine effektive Behandlung für Patienten mit GERD-Symptomen, insbesondere bei den Patienten, die eine persistierende Regurgitation trotz Therapie mit Protonenpumpeninhibitoren haben. Diese Ergebnisse beruhen auf einer Auswertung, die 6 Monate nach dem Eingriff durchgeführt wurde.

1- Hunter et al. Efficacy of transoral fundoplication vs omeprazole for treatment of regurgitation in a randomized controlled trial. Gastroenterology. 2015 Feb;148(2):324-333

2-Innere Medizin, Gerd Herold et al., 2013, S. 434 - 439

 

Zusätzliche Informationen

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.