Die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) kommt heutzutage häufig vor. Hierbei fließt Magensäure aufgrund eines inkomplett schließenden Speiseröhrenschließmuskels vom Magen in die Speiseröhre zurück und kann dadurch zu Entzündungen und im schlimmsten Fall zu bösartigen Entartungen führen.

Eine aktuelle Studie "American Journal of Gastroenterology" untersuchte die Risikofaktoren für das Neuauftreten von Symptomen einer GERD. Hierbei diente die HUNT Studie, eine prospektive, bevölkerungsbezogene Kohortenstudie, die von 1995 bis 1997 und 2006 bis 2009 in Nord-Trondelag in Norwegen durchgeführt wurde, als Grundlage. Alle Einwohner, die mindestens 20 Jahre alt waren, wurden zur Studie eingeladen.

Die Risikofaktoren für neuaufgetretenes Brennen in der Herzgegend, sowie saures Aufstoßen wurden mit Hilfe von logistischen Regressionen durch Odds Ratios und 95% Konfidenzintervalle analysiert.

29610 Personen wurden eingeschlossen (61 prozentige Antwortquote). 510 Probanden beschrieben zu Beginn der Studie keine Refluxbeschwerden und im Follow-Up starke Symptome. Diese wurden mit 14406 Probanden verglichen, die zu beiden Zeitpunkten keine Beschwerden hatten.

Mit steigendem Alter konnten vermehrt neuauftretende Refluxbeschwerden festgestellt werden. Bei männlichem Geschlecht und höherem Bildungsstand war dies hingegen nicht der Fall.

Eine BMI-Zunahme war mit dem Neuauftreten von GERD-Symptomen assoziiert. Hierbei beobachteten Forscher, dass, unabhängig vom Ausgangs-BMI, je nach Gewichtszunahme, auch die Beschwerden schlimmer wurden. So waren die Refluxsymptome bei wenigen Kilogramm Gewichtszunahme schwächer ausgeprägt, als nach mehreren Kilogramm.

Zudem zeigte sich ein Zusammenhang zwischen früherem und derzeitigem Tabakrauchen. Hierbei konnten vermehrt neue Refluxbeschwerden festgestellt werden, bei Probanden, die aufgehört hatten zu Rauchen und daher an Gewicht zugenommen hatten.

Fazit: Die Autoren zeigten eine Assoziation zwischen dem Auftreten von gastroösophagealen Refluxbeschwerden und steigendem Alter, weiblichem Geschlecht, niedrigem Bildungsstand, Anstieg im BMI und Rauchen.

Bei Rauchabstinenz konnten ebenfalls Refluxsymptome festgestellt werden. Diese traten bei Probanden auf, die seit Beendigung des Rauchens an Gewicht zugenommen hatten.

Anmerkung: Am Eindrucksvollsten ist die Zunahme der Refluxbeschwerden mit jeder Zunahme der BMI. Daher ist Gewichtsabnahme neben Rauchen die wichtigste Lebensstil-Änderung bei dauerhaftem Sodbrennen, welches sehr die Lebensqualität sehr beeinträchtigen kann.

1-Hallan et al.: Risk factors on the development of new-onset gastroesophageal reflux symptoms. A population-based prospective cohort study: The HUNT Study. Am J Gastroenterol. 2015 Mar;110(3):393-400

 

 

 

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