Schwerer chronischer therapie-refraktärer Pruritus (Juckreiz) kann die Lebensqualität der Patienten erheblich beeinflussen. Pruritus in dieser Patientengruppe ist möglicherweise durch das Immunsystem getriggert, und könnte daher auf Immunsuppressiva reagieren. Bisher wurde jedoch diese mögliche Therapieform noch nicht ausreichend überprüft.

Eine retrospektive Übersicht untersuchte die Wirkung von dem Immunsuppressivum Azathioprin (Imurek) bei 96 Patienten mit Pruritus, die bisher auf systemische Glukokortikoide nicht ausreichend angesprochen hatten.

Viele Patienten hatten orales Azathioprin (1x150mg tgl.) erhalten, wobei die Dosierung aufgrund des retrospektiven Studiendesign stark variierte. Die Therapiedauer betrug durchschnittlich 59 Monate.

Medikamenten-Nebenwirkungen traten bei 65% der Patienten, und 33% mussten die Therapie deswegen absetzen.

Fazit: Bei Patienten mit schwerem chronischen Pruritus führte die Therapie mit Azathioprin zu einer signifikanten Besserung der Beschwerden.

Medknowledge-Anmerkung: Azathioprin ist somit eine effektive Therapieoption für diese Indikation, war aber teilweise mit schweren Nebenwirkungen (wie Knochenmark-Suppression) assoziiert, die zu einem Therapieabbruch führten. Darüber müssten die Patienten aufgeklärt werden.

1-Maley and Swerlick: Azathioprine treatment of intractable pruritus: A retrospective review.J Am Acad Dermatol. 2015 Sep;73(3):439-43

 

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