Eine aktuelle Studie in "American Journal of Emergency Medicine" untersuchte, ob ein Ultraschall die korrekte Positionierung eines zentralen Venenkatheters (ZVK) in der Notaufnahme schneller bestätigen kann als eine Röntgenthorax-Aufnahme (chest radiography, CXR). Anders ausgedrückt, ob die Thorax-Lungen-Sonographie die Röntgen-Thorax-Kontrollaufnahme nach ZVK-Anlage überflüssig macht (1). 

Methoden: In dieser Studie wurde eine repräsentative Auswahl an Notaufnahme-Patienten eingeschlossen, die einen ZVK und eine CXR zur Lagebestätigung bekommen hatten. Bei der Ultraschalluntersuchung wurde die korrekte ZVK-Lage anhand kleiner Bläschenartefakte im rechten Vorhof durch Kochsalzinjektion in den distalen Schenkel sichtbar gemacht. Um das Auftreten eines Pneumothorax (PTX) zu erfassen, wurde auf ein Pleuragleiten beim Ultraschall des vorderen Thorax geachtet (schließt Pneumothorax mit hoher Wahrscheinlichkeit aus). Es wurde eine verblindete Überprüfung der Akten durchgeführt, um CXR-Terminierung, Katheterposition und ZVK-Komplikationen zu beurteilen. Zum Vergleich der Ultraschall- mit der CXR-Untersuchungszeit und der radiologischen Beurteilungszeit wurde der Student`s T-Test angewendet.

Ergebnisse: Es wurden 50 Patienten in dieser Studie aufgenommen; 4 wurden aufgrund unzureichender bildlicher Darstellbarkeit ausgeschlossen. 46 Patienten wurden in die endgültige Analyse eingeschlossen. Die mittlere Ultraschall-Gesamtzeit betrug 5,0 Minuten im Vergleich zu 28,2 Minuten für die CXR, mit einem mittleren Unterschied von 23,1 Minuten. Beim Vergleich der reinen ZVK-Lage-Bestätigungszeit war der Ultraschall im Mittel 24,0 Minuten schneller. Die gesamte Ultraschallzeit war im Vergleich zur radiologischen Beurteilungszeit der CXR durchschnittlich 29 Minuten kürzer.

Insgesamt traten 3 Fehllagen und bei 2 Patienten ein Pneumothorax auf, die alle richtig im Ultraschall erkannt wurden.

Fazit: Ein Ultraschall kann die korrekte Lage eines zentralen Venenkatheters bestätigen, einen Pneumothorax signifikant schneller als eine Röntgenthoraxaufnahme ausschließen und dadurch die Nutzung von zentralen Venenkathetern bei schwerer Krankheit beschleunigen.

Anmerkung: Anscheinend kann die Sonographie für diese Fragestellung die Rö-Thorax ersetzen, vorausgesetzt die Ärzte sind zur Durchführung einer Thorax-Lungen-Sono trainiert. Neben der Schnelligkeit wäre die Vermeidung der Strahlenbelastung ein weiterer Vorteil der Ultraschall-Untersuchung.

1- Duran-Gehring et al. The bubble study: Ultrasound confirmation of central venous catheter placement. Am J Emerg Med. 2015 Mar;33(3):315-9

 

 

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