Frei# Ergebnisse aus zwei dreimonatigen, randomisierten kontrollierten klinischen Studien mit verschiedenen Dosierungen.
Hintergrundinformationen: Suvorexant (Belsomra von Merck) ist ein Antagonist für Rezeptoren des Neurotransmitters Orexin zur Behandlung von Insomnie. Orexin wird von Neuronen des Hypothalamus gebildet, die u.a. den Wach-Schlaf-Zustand regulieren. Der hochselektive aber reversible Antagonist Suvorexant wurde bisher in mehreren Studien getestet. Suvorexant ist durch die FDA zugelassen. Das Medikament gibt es in der Dosis von 5, 10, 15 und 20 mg pro Tablette und darf nur einmal pro Nacht eingenommen werden. Die maximale von der FDA zugelassene-Gesamtdosis pro Tag beträgt 20 mg. Das Nebenwirkungsprofil ist zu beachten.
Die aktuelle Analyse beschreibt die Ergebnisse aus zwei Schlüsselstudien der Phase III mit höheren Dosierungen.
Die Analyse basiert auf zwei randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudien, die über 3 Monate im Parallelgruppen-Design mit Probanden mittleren Alters (18-64 Jahre) und fortgeschrittenen Alters ( 65 Jahre) mit Insomnie durchgeführt wurden. Zum Testen der Hochdosis-Therapie erhielten die Patienten im Alter von 18-64 Jahren 40 mg, die Patienten 65 Jahren erhielten 30 mg. Zum Testen der niedrigeren Dosis erhielten die Patienten im Alter von 18-64 Jahren 20 mg und die Patienten ? 65 Jahren 15 mg. (Zusatz: Das Testen erfolge jeweils gegen Placebo.) Der Hauptfokus der Analyse lag auf der Dosierung 40/30 mg, so dass der 20/15 mg-Gruppe weniger Patienten zugeteilt wurden.
In Studie 1 wurde eine optionale dreimonatige doppeltverblindete Verlängerung angeboten. Beide Studien enthielten eine einwöchige, randomisierte, doppeltverblindete Behandlung zum Ausschleichen der Therapie, um Entzug und Rebound zu untersuchen. Die Wirksamkeit der Medikation wurde nach einer Woche, einem Monat und drei Monaten durch Befragung der Patienten bestimmt. Die Patienten berichteten dabei zur subjektiven Gesamtschlafzeit (sTST, total-sleep-time) und zur subjektiven Zeit bis zum Schlafbeginn (sTSO, time-to-sleep-onset). Bei einer Subgruppe der Patienten wurde in der ersten Nacht sowie nach einem Monat und nach drei Monaten mittels Polysomnographie (PSG) die geschätzte Wachheit nach dem ersten Einschlafen (WASO, Wakefulness-After-persistent-Sleep-Onset ) sowie die Latenzzeit bis zum anhaltenden Schlaf (LPS, Latency-to-onset-of-Persistent-Sleep ) als Studienendpunkt bestimmt. In Studie 1 wurden 1021 Patienten randomisiert, in Studie 2 waren es 1019 Patienten. Die Ergebnisse:
In beiden Studien war Suvorexant in den Dosierungen 40/30 mg in der ersten Nacht, der ersten Woche sowie dem ersten und dritten Monat in allen subjektiven und polysomnographisch bestimmten Endpunkten der Placebobehandlung überlegen. Ausnahme war die Latenzzeit bis zum anhaltenden Schlaf (LPS) im dritten Monat der Studie 2.
Ebenso war Suvorexant in den Dosierungen 20/15 mg in beiden Studien in der ersten Nacht, der ersten Woche sowie dem ersten und dritten Monat der Placebobehandlung im Hinblick auf die subjektive Gesamtschlafzeit (sTST) und die Wachheit nach dem ersten Einschlafen (WASO) überlegen, wie auch bei den meisten individuell verschiedenen Zeitpunkten von sTST und LPS.
Beide Suvorexant-Dosierungen wurden in der Regel gut vertragen, wobei < 5 % der Patienten die Studie aufgrund von Nebenwirkungen während der drei Monate abbrachen. Nach dem Absetzen der Medikation ergaben sich keine Hinweise auf deutliche Rebounds oder Symptome eines Entzugs.
FAZIT: In der dreimonatigen, nächtlichen Anwendung verbesserte Suvorexant das Ein- und Durchschlafen von Patienten mit Insomnie. Das Medikament war weitgehend sicher und gut verträglich.
Anmerkung: Anscheinend ist Suvorexant bei höheren Dosierungen als von FDA zugelassen wirksamer: In den aktuellen Studien wurden maximal 40mg täglich für jüngere Patienten ( Alter < 65 Jahre) und 30mg für ältere Patienten (> 65 Jahre) getestet.
2-FDA Approves BELSOMRA® (suvorexant) for the Treatment of Insomnia