Forscher untersuchten den Zusammenhang zwischen strukturellen Hirnveränderungen und ß-Amyloid Ablagerungen sowie die Inzidenz der Demenz bei 183 alten Patienten (mittleres Alter 85,5 Jahre) ohne Demenz in einem 2 jährigen follow-up. Die Teilnehmer der Studie wurden mittels MRT des Gehirns und einem PET-Scan mit 11C Pittsburgh compound B (PiB) (radioaktive Bildgebung zur Darstellung von ß-Amyloidplaques im Gehirn) untersucht (von 2009 bis 2011). Bei Beginn der Studie stellte sich folgende Situation dar:

146 der 183 Patienten verfügten über normale kognitive Fähigkeiten, 37 hatten eine leichte kognitive Beeinträchtigung (mild cognitive impairment MCI). 139 (76%) waren PiB positiv, zeigten ein kleines Hippocampus-Volumen (< 25. Perzentile) oder hatten eine höhergradige Läsion der weißen Substanz (WML – white matter lesion) (>75. Perzentile).

Nach zwei Jahren wiesen 111 (61%) Patienten normale kognitive Fähigkeiten auf, 51 (28%) ein MCI und 21 (11%) eine Demenz.

Patienten mit zu Beginn normalen kognitiven Fähigkeiten zeigten folgenden Befund: 51% waren PiB positiv, 30% hatten ein kleines Hippocampus-Volumen und 24% WML. Die Patienten mit einem zu Beginn diagnostizierten MCI waren zu 67,5% PiB positiv, 51% hatten ein kleines Hippocampus-Volumen und 40,5% WML.

Von den insgesamt 21 Teilnehmern, die nach zwei Jahren an Demenz litten hatten 20 (95%) zumindest eine Auffälligkeit in der Bildgebung. Nur drei (14%) waren ausschließlich PiB positiv, 1 (5%) hatte nur ein kleineres Hippocampus-Volumen und ebenfalls 1 (5%) zeigte in den angewandten Untersuchungen pathologische Befunde. Die restlichen 16 Patienten hatten eine unterschiedliche Kombination aus Auffälligkeiten in den Untersuchungen. Die kontinuierlichen Variablen PiB-Retention, Volumen des rechten und linken Hippocampus und das WML-Volumen stellten unabhängige Prädiktoren der Demenz bei der logistischen Regressionsanalyse zur Prüfung von Zusammenhängen mit Alter, Geschlecht, Bildungsniveau, und Punktezahl im MMS (Mini Mental Status) dar.

Fazit: Die Prävalenz der ß-Amyloid Ablagerung, Neurodegeneration (z.B.: Hippocampusatrophie) und der Erkrankung der kleinen Gefäße (WMLs, white matter lesion) ist bei Patienten im höheren Alter mit normaler kognitiver Fähigkeit oder mäßiger Einschränkung (MCI, mild cognitive impairment) hoch.

Das Vorhandensein von zwei oder drei dieser Faktoren ist ein aussagekräftiger Prädiktor für eine in naher Zukunft beginnende Demenz.

Anmerkung: Anscheinend sind die Demenz-Ursachen vielfältig, die Therapien müssten dementsprechend auch an vielen Stellen ansetzen.

1-Lopez et al. Amyloid, neurodegeneration, and small vessel disease as predictors of dementia in the oldest-old. Neurology. 2014 Nov 11;83(20):1804-11.

 

 

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