Frei#  Es ist bekannt, dass gesättigte Fettsäuren ungesund und mehrfach ungesättigte Fettsäuren gesund sind. Insbesondere die Mittelmeer-Diät enthält die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren (wie Gemüse, Salat, Olivenöl, Nüsse, Fisch).

Wie ist jedoch das kardiovaskuläre Risikoprofil, wenn eine hyperkalorische Diät mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu einer Gewichtszunahme führt, ist diese immer noch empfehlenswert und gesund? Dieser Frage untersuchte eine sogenannte "Überfütterungs-Studie" (LIPOGAIN Study) aus Schweden (1).

Die Forscher haben insgesamt 39 gesunde, schlanke Menschen (mittleres Alter 27 Jahre) in zwei Gruppen randomisiert: Alle konsumierten zusätzlich zu ihren normalen Diät-Muffins (51% der Energie aus Fetten, und 44% aus Kohlenhydraten), die täglich zusätzlich 750kcal lieferten. Die erste Gruppe erhielt Muffins, die mit Sonnenblumenöl reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren zubereitet wurde (PUFA-Diätgruppe), und die zweite Gruppe Muffins zubereitet mit Palmöl, reich an gesättigten Fettsäuren (SFA-Diätgruppe).

Beide Gruppen hatten im Verlauf eine ähnliche Gewichtszunahme mit ca. 2.2kg, die Lipid-Werte fielen jedoch unterschiedlich aus: In der PUFA-Gruppe mit mehrfach-ungesättigten Fettsäuren sind im Gegensatz zur SFA-Gruppe die LDL-Werte moderat gesunken. Des Weiteren war in der PUFA-Gruppe das Verhältnis des Gesamtcholesterins zum HDL-Cholesterin geringer.

Für andere kardiovaskuläre Risikomarker konnten keine Unterschiede in den beiden Gruppen festgestellt werden.

Eine moderate Gewichtszunahme führte in beiden Gruppen zu einer Hyperproinsulinemia mit möglicher Störung der Endothelfunktion der Gefäße.

Fazit: Trotz überschüssiger Kalorienzufuhr mit Gewichtsabnahme führte eine Diät mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu einer Besserung des Lipidprofils. Das atherogene LDL-Cholesterin sank moderat, und das Verhältnis zwischen Gesamt- und HDL-Cholesterin wurde ebenfalls gebessert. Diese Veränderungen wurden in der Diät-Gruppe mit gesättigten Fettsäuren nicht festgestellt. Mögliche nachteilige Effekte der moderaten Gewichtszunahme und Hyperproinsulinemia würden durch das günstigere Lipidprofil aufgehoben werden, so die Autoren.

Anmerkung: Die Studie verdeutlicht erneut, wie wichtig es ist, die "richtigen" Fette zu konsumieren. Also wenn Fett, dann lieber die mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Die Ergebnisse sollten jedoch nicht dazu animieren, unkritisch sich zu ernähren und an Gewicht zuzunehmen. Es ist bekannt, dass Adipositas an sich ein Risiko für die Entstehung mehrerer Krankheiten ist: Von Diabetes und Hypertonie bis Gelenkproblemen.

1-David Iggman et al: Role of Dietary Fats in Modulating Cardiometabolic Risk During Moderate Weight Gain: A Randomized Double?Blind Overfeeding Trial (LIPOGAIN Study). J Am Heart Assoc. 2014; 3: e001095

 

 

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