Frei#  Metall-auf-Metall-Prothese (MoM) mit Resurfacing am Hüftgelenk ist wegen der möglichen Implantat-Lockerungen unter Fachkreisen umstritten. Bei Resurfacing werden im Gegensatz zur Hüft-Totalendoprothese (Hüft-TEP) lediglich die gelenkbildenden Oberflächen ersetzt: Die Pfanne mit einer Metallschale und der Hüftkopf durch eine Hüftkappe mit Führungsstift.

Resurfacing-Hüftgelenkprothesen erfordern feste Knochen-Verhältnisse, und werden oft bei jungen Patienten eingesetzt. Die Patienten sind in der Regel relativ schnell wieder aktiv. Eine aktuelle Studie (1) in der Fachzeitschrift BMJ verglich die Mortalitätsraten der Resurfacing-Hüftgelenkprothesen mit denen der konventionellen Hüft-TEPs.

Die Autoren verwendeten für Ihre Studie die Mortalitäts-Daten der „Office for National Statistics" in England, verglichen dabei die Daten von 7437 Patienten mit MoM-Resurfacing (MoM-Gruppe) und mit denen von 22311 Patienten mit zementierter Hüft-TEP (Zement-TEP-Gruppe). In einer zweiten Analyse werden die Daten von 81010 MoM-Patienten mit denen von 24303 mit unzementierter Hüft-TEP (Nicht-Zement-TEP-Gruppe) ebenfalls verglichen.

Die 10-jährige kumulative Mortalitätsrate in der ersten Analyse betrug 3,6% in der MoM-Gruppe und 6.1% in der Gruppe mit zementierter Hüft-TEP. In der zweiten Analyse lag die Mortalitätsrate in der MoM-Gruppe 3.0% und in der Nicht-Zement-TEP-Gruppe 4.1%. Es gab keinen Evidenz für Interaktionen mit Alter oder Geschlecht. Statistische Störgrößen wurden korrigiert.

Fazit: Die Autoren schlussfolgern, dass Arthrose-Patienten, die sich einer MoM-Resurfacing-Hüftprothese unterziehen, verglichen mit Hüft-Totalendoprothese-Patienten eine reduzierte Langzeit-Sterblichkeit nach 10 Jahren hatten. Dieser Überlebensvorteil der Resurfacing-Hüftprothesen existierte unabhängig davon, ob die Hüft-TEP zementiert oder nicht zementiert wurden.

Die Autoren betonen, auch wenn sie Störgrößen als Ursache dieser Ergebnisse ausschließen können, seien die Mortalitäts-Unterschiede zwischen beiden Verfahren einfach zu groß. Die Resultate sollten in randomisierten Studien verifiziert werden. 

Was ist die Ursache der niedrigeren Mortalität unter MoM-Resurfacing-Hüftprothesen?: Naturnahes Verfahren mit schnellerer Rehabilitation? Weniger Manipulation am Gelenk und Knochenmark? Die Ergebnisse dieser aktuellen Studie wird auf jeden die Diskussion um die richtige Hüftgelenk-Prothese entfachen. 

1-Kendal, A. et al: Mortality rates at 10 years after metal-on-metal hip resurfacing compared with total hip replacement in England: retrospective cohort analysis of hospital episode statistics. BMJ 2013;347:f6549 

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