Frei# Übliche Medikamente wirken bei chronischer thromboembolischer pulmonaler Hypertonie (CTEPH) nicht. Für diese Indikation könnte Riociguat eine Option sein.
Riociguat ist ein neues Medikament, welches zurzeit in klinischen Studien getestet wird. Riociguat ist der erste Vertreter der sogenannten sGC-Stimulatoren. Guanylatzyklase (sGC) ist ein wichtiges Enzym im Stickstoffmonoxid-Signalweg. Durch die Stimulation der sGC sollen Funktionen wie Gefäßtonus, Fibrose und Entzündung mit reguliert werden.
Aktuell sind zwei Phase-III-Studien (1,2) zur Wirksamkeit von Riociguat bei pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH; 1) und chronischer thromboembolischer pulmonaler Hypertonie (CTPH; 2) in NEJM erschienen.
In der ersten Studie (1) wurden Patienten mit PAH entweder für Riociguat (Maximaldosis 3x2.5mg) oder Placebo randomisiert.
In der zweiten Studie (2) wurde Riociguat erneut gegen Placebo bei 261 CTPH-Patienten überprüft, die nicht operiert werden konnten oder bei denen die Erkrankung trotz Operation anhielt oder wiederkehrte. Auch hier wurde Riociguat per os in den ersten 3 Wochen falls notwendig bis zu einer Maximaldosis von 3x2.5mg auftitriert. Der primäre Endpunkt war die Sechs-Minuten-Gehstrecke.
In beiden Studien verlängerte sich die 6-Minuten-Gehstrecke unter Riociguat: bei PAH-Patienten im Schnitt 30m nach 12 Wochen, und bei CTPH-Patienten durchschnittlich 39m. Im Gegensatz dazu verlängerte sich die Gehstrecke unter Placebo nicht. In beiden Studien war das Nebenwirkungsprofil in Therapie- und Placebo-Gruppen ähnlich.
Fazit: Riociguat verlängerte signifikant die Gehstrecke. Auch sekundäre Endpunkte (wie pulmonal-vaskuläre Resistenz) und die Lebensqualität verbesserten sich darunter ebenfalls.
Riociguat ist zwar bezüglich der Ergebnisse nicht der große Wurf, erweitert jedoch die Therapie-Optionen für pulmonal-arterielle Hypertonie (PAH) und chronische thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTPH).
Bayer hat für Riociguat in den USA und Europa die Zulassung für PAH und inoperable CTPH beantragt.