Quetiapin (Seroquel) ist eine atypische Neuroleptika und wird neben Psychosen auch zur Therapie der bipolaren Krankheit mit manischen und depressiven Episoden eingesetzt. Lamotrigin (Elmendos®) ist ein Antiepileptikum, und wird zur Prävention von Depressionen bei bipolaren Störungen angewendet. Bekanntlich gestaltet sich die Therapie der Depression oft schwierig, und bisher gibt es wenige sichere und effektive Therapien.
Eine aktuelle Studie in "Lancet Psychiatry" verglich die Wirksamkeit der Kombinationstherapie Quetiapin und Lamotrigin mit der Quetiapin-Monotherapie bei Patienten mit bipolaren Depressionen (1).
In die Studie waren von 2008 bis 2012 insgesamt 202 bipolare Patienten mit depressiven Episoden involviert. Alle Patienten erhielten Quetiapin, und wurden zusätzlich für Lamotrigin oder Placebo randomisiert. Des Weiteren untersuchten die Wissenschaftler die Wirksamkeit der Zusatzgabe von Folsäure. Die Ergebnisse nach einem Jahr:
Depressiven Symptome besserten sich unter der Kombinationstherapie-Gruppe Quetiapin plus Lamotrigin, besser als unter der Quetiapin-Monotherapie. Folsäure-Gabe als Zusatz zu Lamotrigin hatte nach einem Jahr keinen klinischen Effekt, im Gegenteil verschlechterte die Wirkung von Lamotrigin in den ersten 3 Monaten. Manie-Syptome waren in allen Gruppen ähnlich.
Fazit: Der Zusatz von Lamotrigin zur Quetiapin-Therapie besserte den Langzeit-Outcome bei Patienten mit bipolaren Depressionen. Folsäure hingegen neutralisierte die Wirkung von Lamotrigin. Die Autoren empfehlen die Kombinationstherapie Lamotrigin plus Quetiapin als eine wirksame Therapieoption bei bipolaren Patienten mit depressiven Episoden.