BMJ-Studie: Bisherige Daten deuten darauf hin, dass Fluoroquinolone die QT-Zeit verlängern und somit ventrikuläre Arrhythmien auslösen können. In Deutschland wird am meisten Ciprofloxacin (Ciprobay) vor allem bei Harnwegs- und pulmonalen Infektionen eingesetzt. Eine grosse Studie aus Schweden und Dänemark überprüfte, ob orale Fluorchinolone das Risiko für schwere Arrhythmien tatsächlich erhöhen (1).
Die Autoren analysierten anhand der nationalen Patientenregistern die Daten von Erwachsenen (Alter 40-79 Jahre), die 909.656 Kursen der Fluoroquinolon -Therapie (ciprofloxacin 82.6%, norfloxacin 12.1%, ofloxacin 3.2%, moxifloxacin 1.2%, und andere fluoroquinolone 0.9%) und 909.656 Kursen von Penicillin-V erhalten hatten. Beide Gruppen wurden 1:1 gematcht.
Die Ergebnisse zeigten, dass orale Fluorchinolone verglichen mit Penicillin das Risiko für schwere Herzrhythmusstörungen nicht steigern. Die Rate der schweren Arrhythmien war in beiden Gruppen vergleichbar (3.4 vs. 4.0 per 1000 Personenjahre in der Penicillingruppe). Dabei spielte es keine Rolle, welche einzelne Fluorchinolone dabei eingesetzt wurde.
Fazit: Im Vergleich zu früheren Studien waren orale Fluoroquinolon nicht mit einem erhöhten Arryhtmie-Risiko assoziiert. Die Autoren betonen, dass aufgrund der statistischen Aussagekraft der Studie selbst kleine Zunahmen im absoluten und relativen Risiko ausgeschlossen werden kann.