Systematischer Review und Metaanalyse in "Annals of Internal Medicine": Um angemessene Therapieentscheidungen treffen zu können, sind Kliniker und Patienten auf regelmäßige Überprüfungen der Evidenz für Wirksamkeit und Sicherheit verschiedener Diabetesmedikationen angewiesen. Die Studie vergleicht diese Parameter verschiedener Mono- und Kombinationstherapien für Patienten mit Typ 2 Diabetes.

Als Monotherapien wurden betrachtet: Thiazolidindione (Glitazone), Metformin, Sulfonylharnstoffe, DPP-4-Hemmer [wie Sitagliptin (Januvia)], SGLT-2-Hemmer [wie z.B. Dapagliflozin (Forxiga)] und GLP-1-Rezeptoragonisten [wie Exenatide (Byetta®) und Co.]; als Kombinationstherapien wurden ausgewählte Metformin-basierte Kombinationen betrachtet.

Die Datenquellen waren englischsprachige Studien aus MEDLINE, EMBASE und des Cochrane Central Register of Controlled Trials, indexiert von Datenbankstart bis März 2015, bei MEDLINE erfolgte ein Update bis Dezember 2015.

Zwei unabhängige Reviewer wählten die Studien aus, diese waren 179 klinische Studien und 25 Beobachtungsstudien mit direktem Vergleich von Monotherapien oder Metformin-basierten Kombinationen.

Die Qualität der Studien wurde durch zwei Reviewer unabhängig voneinander beurteilten; sie ermittelten auch sequentiell die Daten hieraus und stuften die Aussagekraft ein.

Gemäß der Auswertung zeigte sich unter Metformin eine niedrigere kardiovaskuläre Mortalität als unter Sulfonylharnstoff. Die Daten zur Gesamtmortalität, zur kardiovaskulären Morbidität und zu mikrovaskulären Komplikationen waren unzureichend oder von niedriger Aussagekraft. Die Hämoglobin A1c-Senkung war bei allen Monotherapien und Metformin-basierten Kombinationen vergleichbar, nur DPP-4-Inhibitoren hatten eine geringere Wirkung. Eine Reduktion des Körpergewichts wurde unter Metformin, DPP-4-Inhibitoren, GLP-1-Rezeptoragonisten und SGLT-2-Inhibitoren erreicht; ein Anstieg des Gewichts wurde unter Sulfonylharnstoff, Thiazolidindionen und Insulin beobachtet (bis zu 5 kg Differenz zwischen den Gruppen). Eine Hypoglykämie trat am häufigsten unter Sulfonylharnstoff auf, wohingegen gastrointestinale Nebenwirkungen am stärksten unter Metformin und GLP-1-Rezeptoragonisten zu finden waren. Mykotische Genitalinfektionen traten vermehrt unter SGLT-2-Inhibitoren auf.

Zur Einschränkung der Analyse trägt allerdings die meist kurze Studiendauer bei, so dass Sicherheitsprobleme und Langzeit-Outcome nur begrenzt bestimmt werden konnten.

FAZIT: Die Daten unterstützen Metformin in der Erstlinientherapie bei Typ 2 Diabetes. Bei gleicher Reduktion von Hämoglobin A1c wie Sulfonylharnstoff, wirkte sich Metformin vorteilhafter auf Körpergewicht und kardiovaskuläre Mortalität aus.

Die Add-On-Therapie zusätzlich zu Metformin zeigten, basierend auf wenigen Daten, ähnliche Ergebnisse wie die Monotherapien.

1-Maruthur et al: Diabetes Medications as Monotherapy or Metformin-Based Combination Therapy for Type 2 Diabetes: A Systematic Review and Meta-analysis. Annals of Internal Medicine, 19 April 2016

 

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