Migräne gilt als schwierig zu behandeln, Patienten sprechen auf viele Medikamente nicht an. Es gibt Hinweise, dass das Schlafhormon Melatonin möglicherweise zur Migräne-Prophylaxe wirksam ist.
Bekanntlich gilt ein Schlafentzug ein Risikofaktor für Migräne-Attacken. Die Annahme hinter Melatonin bei Migräne ist, wenn Melatonin den Schlaf besser reguliert, müssten die Migräne-Anfälle sich verbessern. Zudem soll Melatonin antientzündliche Effekte aufweisen.
Eine aktuelle randomisierte Studie (1) verglich Melatonin mit dem Antidepressivum Amitriptylin, welcher ebenfalls zur Migräne-Vorbeugung eingesetzt wird aber wegen Nebenwirkungen oft nicht vertragen wird, zur Migräne-Prophylaxe.
Insgesamt 196 Patienten waren in die Studie aus Brasilien involviert, die 3 Monate lang für Melatonin (3 mg/d), Amitriptylin (25mg/d) und Placebo randomisiert wurden. Die Ergebnisse:
Melatonin war als Migräne-Prophylaxe effektiver als Amitriptylin und Placebo. Senkung der Migräne- Kopfschmerztage im Monat: in der Melatonin-Gruppe 2.7, in der , 2.2 Amitriptylin-Gruppe 2.2 und in der Plazebo-Gruppe 1.1.
Melatonin wurde insgesamt besser vertragen als Amitriptylin. Gewichtsabnahme wurde in der Melatonin-Gruppe und und eine signifikante Gewichtszunahme in der Amitriptylin-Gruppe festgestellt.
Medknowledge-Anmerkung: Melatonin ist anscheinend eine wirksame und gut verträgliche Option zur Migräne-Vorbeugung, warum also nicht. Für viele dürfte die Nebenwirkung Gewichtsverlust eher ein willkommener Nebenaspekt der Melatonin-Therapie sein.