Frei# Studie in "Arthritis & Rheumatology" B-Zell unabhängige Entzündung, als Reaktion auf Rituximab, bei systemischem Lupus erythematodes mit Hautbeteiligung.

Der Lupus erythematodes ist eine seltene Autoimmunerkrankung. Er wird auch Schmetterlingsflechte genannt, da bei Betroffenen neben der Beteiligung mehrerer Organsysteme auch ein schmetterlingsförmiger Ausschlag im Gesicht auftreten kann. Hierbei richtet sich das eigene Immunsystem durch eine Fehlregulierung gegen körpereigene Zellen und schädigt diese. Die Immunpathogenese des systemischen Lupus erythematodes (SLE) ist komplex und die Reaktionen der Haut auf Rituximab sind vielfältig. Rituximab (MabThera®) ist ein monoklonaler Antikörper, der sich gegen das, hauptsächlich von B-Lymphozyten exprimierte, Oberflächenantigen CD20 richtet. Der Antikörper induziert durch Apoptose oder Lyse eine selektive Depletion (Entfernung körpereigener Substanzen) CD20-positiver B-Zell-Subpopulationen.

Die aktuelle Studie wurde durchgeführt, um den immunologischen Phänotyp von Erkrankungen zu ermitteln, die durch eine Therapie mit Rituximab ausgelöst wurden.

82 Patienten mit SLE, die eine Therapie mit Rituximab erhielten, wurden prospektiv beobachtet und untersucht. 32 dieser Patienten hatten vor oder nach der Behandlung eine signifikante Hautbeteiligung. Die Krankheitsaktivität wurde durch den British Isles Lupus Assessment Group

(BILAG) Index 2004 ermittelt. Der kutane Subtyp des Lupus erythematodes wurde durch einen Hautarzt eingeteilt in akuten kutanen Lupus erythematodes (ACLE), subakuten kutanen Lupus erythematodes (SCLE), chronischen kutanen Lupus erythematodes (CCLE) oder eine andere Hauterkrankung. Zusätzliche Fotoaufnahmen oder Biopsien wurden durchgeführt wenn sie erforderlich waren.

Von 26 Patienten mit einer Hauterkrankung zum Anfangszeitpunkt (Baseline), hatten 9 (35%) eine günstige Reaktion der Schleimhaut auf Rituximab nach 6 Monaten. Patienten mit ACLE sprachen gut auf die Behandlung an (6 von 14 Patienten, 43%), Patienten mit CCLE sprachen schlecht darauf an (0 von 8 Patienten). Die klinische Reaktion wurde assoziiert mit anti-RNP Negativität und anti-Ro Negativität. Bei 12 Patienten, die entweder keine Erkrankung der Haut hatten oder einen ACLE zum Anfangszeitpunkt (Baseline), flammten ein SCLE und CCLE auf. Hierbei kam es zu einem Wechsel der Subtypen.

Gleichzeitig angewandte Antimalariamittel oder konventionelle Immunsuppressiva standen nicht in Verbindung mit der klinischen Reaktion oder Anzahl an Rezidiven. Biopsien nach der Behandlung bestätigten die typische Histologie des aktiven SLE in den Läsionen, die während einer B-Zell Depletion auftraten.

Fazit: Die Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin, dass bei der kutanen Manifestation des systemischen Lupus erythematodes die klinische Antwort auf Rituximab vom Subtyp abhängt. Keiner der vom chronischen kutanen Lupus erythematodes betroffenen Patienten reagierte auf Rituximab.

Die Entstehung neuer Läsionen wurde während der B-Zell Depletion beobachtet. Hierbei zeigte sich, dass die Initiation und Aktivität dieser Läsionen nicht B-Zell abhängig sind. Das Wiederaufflammen einer Reihe von Hauterkrankungen nach B-Zell Depletion, könnte eine Veränderung in der Regulation des Immunsystems anzeigen, welche vor allem nach Therapien auftritt, die auf B-Zellen abzielen.

Anmerkung: Rituximab ist im Gegensatz zum akuten Verlauf für subakute oder chronische kutane Lupus erythematodes nicht wirksam.

1-Vital EM et al. Brief report: Responses to rituximab suggest B cell-independent inflammation in cutaneous systemic lupus erythematosus. Arthritis Rheumatol. 2015 Jun;67(6):1586-91

 

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