Frühe Repolarisation im EKG ohne symptomatische ventrikuläre Tachkardien/Flimmern ist relativ häufig. Das absolute Risiko für maligne Arrhythmien ist in dieser Patientengruppe relativ niedrig (2). Eine aktuelle Studie in "Journal of American College of Cardiology" untersuchte, ob die Elektrophysiologische Untersuchung (EPU) bei Patienten mit Früh-Repolarisierung im EKG das Risiko für maligne ventrikuläre Herzrhythmusstörungen voraussagen kann.
In der Multizenter-Studie aus Europa wurden 81 Patienten (mittleres Alter 36 Jahre) mit Früh-Repolarisations-Syndrom (ER: early repolarization) und erfolgreich unterbrochenem Herzflimmern (VF: Ventrikuläres Flimmern) eingeschlossen, die dann implantierbare Defibrillatoren und Elektrophysiologische Untersuchungen erhalten hatten. Die Patienten hatten somit malignes Früh-Repolarisations-Syndrom.
Nur bei 22% dieser Patienten war VF während der EPU induzierbar. Induzierbarkeit war nicht mit der Maximum-J-Wellen-Amplitude assoziiert. Während der 7 jährigen Beobachtungszeit hatten 33% der Patienten mit induzierbaren VFs und 33% der Patienten ohne induzierbares VFs ein erneutes klinisches Herzflimmern.
Fazit: Die derzeitigen Stimulations-EPU-Protokolle sind zur Risiko-Abschätzung beim frühem Repolarisationssyndrom nicht hilfreich.
Anmerkung: Anders gesagt würde es diagnostisch nicht viel bringen, Patienten mit neu diagnostizierter früher Repolarisierung im EKG direkt einer EPU zuzuführen, da EPU nicht mal bei maligner Früh-Repolarisierung diagnostisch wegweisend war.
2-Frühe Repolarisierung im EKG und maligne Herzrhythmusstörungen, 2010