Frei# Auch in Deutschland ist etwa die Hälfte der Frauen übergewichtig. Bekanntlich ist die mütterliche Adipositas mit einem erhöhten Risiko für Gestationsdiabetes und für kindliche Komplikationen wie Frühgeburt,Fehlbildungen und Totgeburt (2) assoziiert. Eine aktuelle Studie in NEJM untersuchte, wie weit eine bariatrische Operation (Adipositaschirurgie) der Mütter vor der Schwangerschaft diese Risiken beeinflusst.
Die Autoren identizierten die Einbaby-Schwangerschaften in Schweden von 2006 bis 2011. 670 Schwangerschaften wurden von 670 Frauen ausgetragen, die vorher sich einer bariatrischen Operation unterzogen hatten. Für jede Schwangerschaft nach Adipositas-Operation wurden 5 Kontroll-Schwangerschaften ausgesucht, die mit der operierten Mütter für prä-OP-BMI, Alter, Raucherstatus, Ausbildungsstatus und Geburtjahr angeglichen wurden. Die Ergebnisse:
Schwangerschaften nach bariatrischer Operation waren im Vergleich zur Kontrollgruppe mit Schwangerschaften ohne OP mit einem niedrigen Risiko für Gestationsdiabetes verknüpft (1.9% vs. 6.8%; OR 0.25) und der Anteil der Babys mit Makrosomie (large-for-gestational-age-infants) war in der OP-Gruppe ebenfalls geringer. Das Risiko für Frühgeburt, Fehlgeburt, Totgeburt und Fehlbildungen unterschied sich zwischen den beiden Gruppen nicht.
Fazit: Die bariatrische Operation führte zu einer deutlichen Senkung von BMI und war mit einem geringeren Risiko für Gestationsdiabetes und Makrosomie der Babys (Makrosomie tritt oft in Verbindung mit Gestationsdiabetes auf) assoziiert. Die Kehrseite der Medaille: Die Adipositas-Operation führte zu einer höheren Rate der Mangelgeburten.
Anmerkung: Die Ärzte sollten das Mangelgeburt-Risiko nach Adipositas-Operation bewusst sein, die Frauen vor einer bariatrischen Operation darüber aufklären, und ggf. die fehlenden Ernährungsbestandteile/Vitamine ergänzen.
3- Schwangerschaftsstudie: Ist mütterliches Übergewicht gefährlich fürs Baby?