Frei# Eine finnische Studie mit 530 Teilnehmern, bei denen eine unkomplizierte akute Appendizitis per CT-Abdomen diagnostiziert wurde, verglich die konservative Vorgehensweise und Antibiotika mit operativer Therapie.
Patienten wurden entweder für eine Antibiotika-Therapie oder sofortige Appendektomie-Operation randomisiert. Die Beobachtungszeit betrug 1 Jahr.
Die Antibiotika-Regime bestand aus iv Ertapenem (1 g/tgl.) für 3 Tage, gefolgt von oralem Levofloxacin (500 mg einmal tgl.) für 7 Tage, und Metronidazol (500 mg 3 mal tgl.).
Nach einem Jahr kam es in der Antibiotika-Gruppe bei 27.3% (70 Fälle) der Patienten zu einem Appendizitis-Rezidiv, sodass sie doch operiert werden mussten. Bei den nachträglich operierten Patienten wurden nur in 7 Fällen eine komplizierte Appendizitis, und bei 5 Fällen wurde intraoperativ gar keine Appendizitis diagnostiziert.
In der Operations-Gruppe kam es häufiger zu Komplikationen wie Wundinfektionen, als in der Antibiotika-Gruppe
Kommentar: Die Antibiotika-Therapie könnte somit bei fast drei Viertel aller Fälle, eine Appendektomie überflüssig machen. Somit ist die konservative Vorgehensweise, bei unkomplizierter Appendizitis durchaus eine Option, wenn die Patienten keine Operation wünschen oder zunächst inoperabel sind, sie müssten aber darüber informiert werden, dass das Rezidivrisiko mit 27% innerhalb eines Jahres relativ hoch ist.