Selbstmessungen des Blutdruckes könnten bei Patienten mit grenzwertigen Blutdruck-Werten in der Arztpraxis und mit Weißkittelhypertonie die Blutdruckeinstellung und die Patienten-Therapietreue verbessern (2). Aber wie ist der Einfluss der Blutdruck-Selbstmessung und Medikation-Selbstanpassung bei hypertensiven Patienten mit erhöhtem Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten? Dieser Frage ging eine aktuelle Studie (1) in JAMA nach.

In der randomisierten Studie aus England wurden 552 hypertensive Patienten mit langjähriger Anamnese für Schlaganfall, KHK, Diabetes oder chronischer Niereninsuffienz eingeschlossen, die als Ausgangswert RR-Werte von mindestens 130/80mm HG hatten und zwischen 2011 und 2013 in englischen Hausarzt-Praxen behandelt wurden.

Es wurden zwei Gruppen für die Randomisierung gebildet.

-Selbstmessung-Gruppe: Patienten haben Ihre Blutdruck-Werte selbst gemessen, und anhand einer Algorithmus für Selbst-Medikation die Dosis ihrer Antihypertensiva teilweise selbst angepasst. Das RR-Ziel zu Hause betrug 120/75mmHg.

---Bei Werten systolisch >180mmHg oder diastolisch > 100mmHG sind die Patienten angehalten, sich innerhalb von 2 Tagen bei Arzt sich vorzustellen.

---Wenn Patienten mehrfach (bestimmte Häufigkeiten wurden wöchentlich/monatlich festgelegt) systolische RR-Werte zwischen 121-180mmHg oder diastolische Werte zwischen 76-100mmHg gemessen haben, durften sie ihre Antihypertensiva nach vorab ärztlich festgelegtem Schema anpassen.

-Kontroll-Gruppe: Blutdruck der Patienten in dieser Gruppe wurde in der Hausarztpraxis gemessen, und notwendige Medikamenten-Änderungen ärztlich vorgenommen.

Der primäre Outcome war der Unterschied im systolischem Blutdruck zwischen Selbstmessung- und Kontroll-Gruppe nach einem Jahr.

Die Einjahres-Daten waren nur für 450 Patienten (81%) erhältlich. Die Ergebnisse:

-Der mittlere Blutdruck betrug zu Beginn der Studie 143/80mmHg in der Selbstmessung-Gruppe und 143/79mmHg in der Kontroll-Gruppe.

-Nach einem Jahr sank der mittlere Blutdruck auf 128/73mmHg in der Selbstmessung-Gruppe und 137/76mmHg in der Kontroll-Gruppe, ein Unterschied von 9mmHg systolisch und 3mmHg diastolisch. Auch nach Anpassung verschiedener Variablen blieben die Ergebnisse ähnlich. Diese Ergebnisse waren in allen Subgruppen vergleichbar ohne exzessive Komplikationen.

Fazit: Bei hypertensiven Hochrisiko-Patienten für kardiovaskuläre Krankheiten verbesserte die Blutdruck-Selbstkontrolle und Selbst-Titration der Antihypertensiva seitens der Patienten im Vergleich zur Standard-Vorgehensweise die Blutdruck-Kontrolle und reduzierte die systolischen RR-Werte um 9mmHg nach einem Jahr.

1- McManus et al. Effect of self-monitoring and medication self-titration on systolic blood pressure in hypertensive patients at high risk of cardiovascular disease: The TASMIN-SR randomized clinical trial. JAMA. 2014;312(8):799-808

2-Hypertonie: Empfehlungen für Blutdruckselbstmessung zu Hause, AHA 2008

 

 

 

 

 

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