Photodynamische Therapie (PDT) bezeichnet ein Verfahren zur Behandlung von Tumoren und anderen Gewebeneubildungen. Neben der Dermatologie findet sie Anwendung in der allgemeinen Onkologie und Augenheilkunde. Biochemisch besteht das Prinzip darin, lichtsensitives Porphyrin (ein organisch-chemische Farbstoff, welcher in der Hämoglobinringsynthese verbaut wird) gezielt zu verabreichen, welche sich mittels einer Bestrahlung mit einer gewissen Wellenlänge aktivieren lassen. Durch die Anwesenheit von Sauerstoff entstehen durch die stattfindende Energieabsorption Sauerstoffradikale, welche äußerst reaktionsfreudig sind und Zellbestandteile mittels Oxidation schädigen können. Ziel ist es, durch diesen Vorgang einen programmierten Zelltod (Apoptose) herbeizuführen.

Die PDT gilt als effektives Verfahren in der Behandlung der Präkanzerose aktinische Keratose, sowie Non-Melanom Hautkrebs. Zu den wesentlichen Nebenwirkungen der PDT zählen sich nach der Behandlung entwickelnde Erytheme, Ödeme, sowie Schmerzen während der Behandlung. Insbesondere schwerwiegende Erytheme sorgen für Behandlungsunterbrechungen und vergrößern die Downtime (d.h. Zeit, in der keine PDT-Behandlung erfolgt).

Eine aktuelle randomisiert kontrollierte klinische Studie (1) untersuchte die Wirksamkeit der lokalen Anwendung von Kortikosteroiden zur Reduktion von Erythema.

22 Patienten multipler AK im Gesicht und auf der Kopfhaut wurden mit der PDT an jeweils zwei unterschiedlichen Bereichen symmetrisch behandelt worden. Jeweils ein Areal wurde randomisiert bestimmt und vorab mit stark wirksamen Kortikosteroiden (Clobetasolpropionat, verwandt mit Betamethason) lokal behandelt. Es wurde dann im Vergleich das Erythem, die Proporphyrin IX Fluoreszenz (Indikator für Malignität des Gewebes), sowie die Schmerzstärke während der Behandlung beurteilt.

Das Korticosteroid verringerte signifikant das PDT verursachte Erythem (p=0.012).

Das Behandlungsansprechen nach 3 Monaten sowie die Intensität der Proporphyrin IX Fluoreszenz vor PDT Behandlungsbeginn waren nicht signifikant unterschiedlich. Dies lässt darauf schließen, dass unter Corticosteroid-Gabe die PDT ihre volle Wirkung entfalten konnte und schließt aus, dass zuvor Unterschiede im AK Schweregrad bestanden hätten.

Fazit: In dieser randomisierten kontrollierten klinischen Studie konnte gezeigt werden, dass die lokale Anwendung von stark wirksamen Kortikosteroiden vor bzw. nach der PDT die Bildung von Erythemen im Gesichts- und Kopfhautbereich innerhalb von 24 Stunden signifikant reduziert. Die Wirksamkeit der PDT war dabei gleichwertig, eine Kombination mit Kortikosteroiden erhöht daher die Verträglichkeit der Behandlungsmethode und ermöglicht ihren Einsatz vor allem an leicht sichtbaren Hautstellen wie im Gesicht.

1-Wiegell et al. Topical corticosteroid reduces inflammation without compromising efficacy of photodynamic therapy for actinic keratoses: A randomised clinical trial. Br J Dermatol 2014 Jul 24

 

 

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